Spätestens in diesen Tagen würden die Blumberger Vereine die Einsatzpläne für ihre Bewirtungsstände beim Street-Art-Festival erstellen. Würden, denn das größte Straßenmaler-Fest Süddeutschlands, das seit 2012 jährlich bis zu 30.000 Besucher anzieht und das am nächsten Wochenende stattfinden sollte, wurde ersatzlos gestrichen. Verdammtes Coronavirus.

Hintergrund für die Ende April bekannt gemachte Absage von Stadt und Gewerbeverein war die Entscheidung von Bund und Ländern, Großveranstaltungen bis zum 31. August zu untersagen. Das wurde bedauert, doch jetzt schwebten die Künstler wie auch alle anderen Beteiligten zumindest nicht mehr in der Luft. Und so wird es diesen Sommer auf den Blumberger Straßen weniger bunt zugehen wie in den vergangenen acht Jahren.

Das Blumberger Straßenmaler-Fest gilt deshalb als so charmant, weil hier Profikünstler aus dem europäischen Ausland neben örtlichen Kindergarten-Gruppen auf die Knie gehen und ihre Ideen kreativ auf Asphalt bringen.
Besondere Hingucker sind immer die zwei- und dreidimensionalen Motive. Da kann der Besucher den Eindruck gewinnen, Bud Spencer in der Badewanne zu beobachten oder gleich von einem Tiger angesprungen zu werden.
Das Street-Art-Festival wirkt auch völkerverbindend, übernachten einige Künstler aus dem Ausland doch bei Blumberger Gastfamilien. Da sind Freundschaften entstanden, zu denen es ohne Blumbergs wichtigste Veranstaltung im Jahreskalender nie gekommen wäre. Für einige der zunächst als Lokalmatadore gestarteten Straßenmaler ist das Festival zu einem Karriere-Sprungbrett geworden und sie werden für Auftragsarbeiten angeheuert.

