Die Untersuchungen für die Windparks Länge und Blumberg erhalten weitere Nahrung. Nach dem Abstimmungs-Termin mit den Investoren und Behörden im Landratsamt hat die als Verein eingetragene Bürgerinitiative „Arten- und Landschaftsschutz Länge-Ettenberg“ nachgelegt.

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Die Vorsitzende Angelika Sitte hat dem Landratsamt Schwarzwald-Baar-Kreis ein Foto mit einem Schwarzstorch gesandt. Der Schwarzstorch steht auf einer Wiese vor dem Längehaus bei Blumberg-Riedöschingen und damit in dem angesprochenen Untersuchungsgebiet für die beiden Windparks.

Behörde zeigt Interesse

Dass es im Einzugsbereich der Windparks Schwarzstörche gibt, hatten Angelika Sitte und Werner Wojtaschek von der Landschafts- und Naturschutzinitiative Schwarzwald schon bei dem Termin im Landratsamt berichtet und erklärt, dafür gebe es Beweisfotos. Der Erste Landesbeamte Martin Seuffert, der das Treffen leitete, bat um Fotos und fragte auch nach Ortsangaben.

Umweltberater Bronner hellhörig

Als es darum ging, ob auch Horste von Schwarzstörchen gesichtet wurden, wurde Umweltberater Gerhard Bronner aus Donaueschingen hellhörig und betonte: Ein Bruthinweis des Schwarzstorchs wäre hochrelevant, Hinweise auf den Schwarzstorch habe er auch schon erhalten, aber noch keinen Hinweis auf einen Brutplatz.

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In der Email mit dem Beweisfoto an das Landratsamt machte Angelika Sitte vom Verein „Arten und Landschaftsschutz Länge-Ettenberg“ noch einmal das sensible Umfeld des geplanten Windparks deutlich und betonte: „Da im Aitrachtal zwischen Leipferdingen und Zollhausried in den letzten Jahren immer wieder Schwarzstörche gesichtet wurden, sollten unserer Meinung nach das Vorkommen und mögliche Horststandorte dieser äußerst seltenen und winkraftsensiblen Vogelart in den Gutachten berücksichtigt werden.

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Uns bekannte Sichtungen gibt es aus den Jahren 2018 (siehe angehängtes Foto), 2019 (März/April), und 2020 (Juli /August).“ Die genannten Sichtungen des Schwarzstorchs in den letzten Jahren, so erklärte Sitte auf Nachfrage, hätten verschiedene Leute erlebt. Fotografin Sabine Schmid sagte dem SÜDKURIER, sie selbst habe auch schon einen Scharzstorch bei Leipferdingen gesehen. Ob es sich um das gleiche Tier wie im März 2018 vor dem Längehaus handle, könne sie nicht sagen.

Umweltberater Bronner betont die Bedeutung des Schwarzstorchs

Umweltberater Gerhard Bronner teilte auf eine aktuelle Anfrage des SÜDKURIER zum Thema Schwarzstörche mit: „In den letzten zehn Jahren sind mir eine Sichtung bei Döggingen und eine im nördlichen Landkreis bekannt geworden.“ Bis vor wenigen Jahren sei der Schwarzstorch in Baden-Württemberg ganz verschwunden gewesen. Brutstätten seien ihm bisher keine bekannt, seinen einzigen Schwarzstorch habe er in Brandenburg gesehen.