Die Freiburger Straße wird derzeit in das 21. Jahrhundert befördert. Baumaschinen und Arbeiter sind damit beschäftigt, dort die Abwasserbeseitigung zu modernisieren, neue Wasser- und Gasleitungen werden verlegt, das schnelle Internet in Form eines Breitband-Anschlusses kommt.
Verzögerter Auftakt
Der Startschuss für das Bräunlinger Großprojekt hatte sich allerdings etwas verzögert. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse konnte nicht, wie geplant, am 11. März begonnen werden, sondern erst am 27. März. Terminverschiebungen sind gerade bei dieser Baustelle nicht ganz einfach, müssen sie immerhin aus Koordinationszwecken mit weiteren Baustellen in der Gegend abgeglichen werden. Bei der zeitweisen Sperrung des Dögginger Tunnels führte die Umleitung auch über die Freiburger Straße. Und wenn die Gauchachtalbrücke für Wartungsarbeiten gesperrt wird, wird die Freiburger Straße mit dem Bauverkehr belegt.

Brücke in den Betriebsferien
Die große Brücke muss gerichtet werden, da an den Fahrbahnübergängen Gummilamellen inzwischen porös und undicht geworden sind. Laut Regierungspräsidium dringe Wasser in die seitlichen Widerlagerkästen ein. Bereits vor fünf Jahren sei ein Teil dieser Lamellen ausgetauscht und der Korrosionsschutz ausgebessert worden, nun folge der Rest. Das geschehe wohl vom 29. Juli bis zum 18. August, so Koch. Er ergänzt: „Wir haben das so geplant, dass in den drei Wochen, die dafür avisiert sind, die zuständige Firma Staller zuerst zwei Wochen Betriebsferien machen wird, in der dritten Woche dann voraussichtlich am Tunnelweg weiterarbeiten kann.“ So könne nahezu durchgehend weitergemacht werden.
Bauzeitenplan wird noch aktualisiert
Im Bauzeitenplan stehe allerdings weiterhin der Termin des 31. Oktobers für das Ende des ersten Projektabschnittes in der Freiburger Straße, so Volker Koch vom Bräunlinger Stadtbauamt. Für die Maßnahme wurde mit Kosten von rund einer Million Euro gerechnet, nach dem neuen Wohngebiet am Bregenberg das teuerste Vorhaben der Stadt. Was in den Bauzeitenplan allerdings noch nicht integriert wurde, sei die Verlegung von Gasleitungen. Ursprünglich nicht vorgesehen, habe sich das während der Bauphase ergeben. Derzeit warte man in Sachen Gas von der zuständigen Firma noch auf eine Anpassung der Anschlüsse. Bereits abgeschlossen sei hingegen die Spühlbohrung im Bereich des Tunnelwegs.
Wetter macht keine Probleme
Mit der Wettersituation seit Beginn der Arbeiten zeigt sich Koch durchaus zufrieden, immerhin seien diese ebenfalls davon abhängig: „Alles, was im Tiefbau passiert ist sehr wetterabhängig. Sollte es zu lange regnen, dann bekommen wir Probleme im Bestand“, so Koch. Steige das Wasser in den Gräben, dann werde das Verlegen neuer Rohre und Leitungen nicht mehr möglich sein.
Zwei Abschnitte
Die Arbeiten an der Freiburger Straße sind zudem in zwei Abschnitte gegliedert. Im ersten geht es um den Schmutz- und Regenwasserkanal und die notwendige Druckleitung, um alles schließlich in Richtung Adlerplatz pumpen zu können. Es handle sich dabei im Leitungsgraben um die unterste Ebene. „Auf rund 1,40 Meter Tiefe läuft das Trinkwasser, in einer Tiefe von 80 bis 90 Zentimeter befinden sich dann Strom- und Breitbandleitungen“, sagt Koch. Die höheren Schichten werden entsprechend etwas später gemacht.
Bisher keine Beschwerden
Seitens der Anwohner habe man indes noch keine Beschwerden ob der Baustelle vernommen. Allerdings sei bisher die Straßenseite, auf der die meisten wohnen, auch nicht sonderlich betroffen. „Das wird vermutlich anders, wenn dort gearbeitet wird. Dort kommt es dann vermutlich auch ein bisschen zu Einschränkungen“, sagt Koch. Das werde sich jedoch in Grenzen halten, das Bauunternehmen garantiere die Erreichbarkeit der Grundstücke.
Anlieger werden informiert
Um alle Anwohner der betroffenen Bereiche auf den neuesten Stand der Maßnahme zu bringen, soll es in Döggingen am Dienstag, 2. Juli, eine Informationsveranstaltung für sie geben. Dort könne dann auch der aktualisierte Bauzeitenplan für das große Projekt präsentiert werden.

Das Abwasser
Derzeit wird die Freiburger Straße regelmäßig von einem sogenannten rollenden Kanal besucht. So wird ein Tankfahrzeug bezeichnet, das die Sammelbehälter für das Schmutzwasser in diesem Bereich absaugt und zur Kläranlage bringt. Diese Situation soll mit dem neu entstehenden Kanal beseitigt werden. Davor hatte jeder Anwohner eine eigene kleine Kläranlage, die über ein Dreikammer-System funktionierte. In jeder Kammer setzten sich dabei weitere Schmutzpartikel ab, das gesäuberte Wasser kam über einen Überlauf raus und versickerte. Mit Verbesserung der Prüftechnik wurde diese Methode jedoch abgeschafft, die Kammern verschlossen.