2019 ist nun das Jahr, in dem die Abwasserbeseitigung in der Freiburger Straße und dem Tunnelweg endlich geregelt wird. Weg von dem rollenden Kanal, der regelmäßigen Abholung Absaugung des Schmutzwassers, hin zu einer modernen Leitung.

Wenn entsprechende Arbeiten verrichtet werden, dann passenderweise im Sommer. Kein Schnee und keine Kälte können dann das Vorankommen behindern. Wohl könnte das allerdings eine andere Baustelle. Die Herausforderung im Sommer besteht nämlich darin, die Logistik hinter den verschiedenen Projekten so aufzustellen, dass sie sich nicht gegenseitig in den Weg geraten. Gerade an neuralgischen Punkten wie der großen Gauchachtalbrücke ist das besonders wichtig. Hier fließt viel Verkehr, der irgendwie seinen Weg finden muss. So hat die Brücke auch einen Einfluss auf die Arbeiten in der Freiburger Straße.

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Das große Projekt der Abwasserbeseitigung in Döggingen soll im März beginnen. So berichtete der SÜDKURIER am Dienstag, 19. Februar.
Das große Projekt der Abwasserbeseitigung in Döggingen soll im März beginnen. So berichtete der SÜDKURIER am Dienstag, 19. Februar. | Bild: Simon, Guy

Unter Vollsperrung

Voraussichtlich im Zeitraum Ende Juli bis Mitte August wird auch an der großen Brücke wieder gearbeitet. „An den Fahrbahnübergängen sind die Gummilamellen zwischenzeitlich porös und undicht geworden. Das heißt, es dringt Oberflächenwasser in die seitlichen Widerlagerkästen ein“, erklärt Markus Adler, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg. Bereits vor fünf Jahren habe man einen Teil dieser Lamellen ausgetauscht und den Korrosionsschutz ausgebessert.

„Hierbei sind erneut Mängel aufgetreten, die nun im Rahmen der Gewährleistung beseitigt werden sollen“, so Adler. In diesem Zusammenhang werden auch die restlichen Gummilamellen ausgetauscht. Dabei müssen laut Adler die Arbeiten überwiegend unter Vollsperrung ausgeführt werden. „Der Ausführungszeitraum ist mit den Kanalarbeiten in der Freiburger Straße in Döggingen abzustimmen, da diese Trasse als Umleitungsstrecke für die gesperrte Gauchachtalbrücke genutzt werden soll“, erklärt der Pressesprecher.

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Die Arbeiten an der Freiburger Straße sollen beim ersten Abschnitt etwa bis Mitte November andauern. Sie wird in diesem Zeitraum halbseitig gesperrt und wird über eine Ampel geregelt. Plan ist es, die Arbeiten an der großen Brücke mit den Handwerkerferien bei der Abwasserbeseitigung in der Freiburger Straße zu verknüpfen. Auch an der Posthausbrücke stehen noch einige Asphaltarbeiten an, die jedoch voraussichtlich an einem Wochenende zu schaffen sind.

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Zeitplan steht weiterhin

Nicht ganz unkompliziert gestalten sich bisher die Planungen für den Neubau der zweiten großen Brücke über das Gauchachtal. Der Termin für den Baubeginn hat sich immer weiter nach hinten verschoben. Galt zuerst eine Ende der Entwurfsplanung im Jahr 2017, rutschte der Baubeginn auf 2019. Mittlerweile ist das Frühjahr 2021 angepeilt. Aktuell sei man noch mit der Entwurfsplanung beschäftigt, so Adler: „Stand in der aktuellen Entwurfsphase ist, dass wir sowohl die Schwerpunkte Planung des Ingenieurbauwerks, als auch landschaftspflegerische Begleitplanung nach Korrekturläufen und Überarbeitungen und damit dann den Gesamtentwurf nun in der ersten Jahreshälfte 2019 abschließen wollen.“ Dieser werde anschließend den Ministerien vorgelegt, die dann die erforderlichen Genehmigungen für das Gesamtprojekt erteilen. Am Termin ändert sich dadurch also nichts: „Der Termin Frühjahr 2021 steht derzeit in unseren internen Ablaufplanungen weiterhin“, erklärt der Pressesprecher.

Der Bau der zweiten goßen Brücke über das Gauchachtal

  • Großes Projekt: Die Errichtung der zweiten Gauchachtalbrücke ist das große Projekt in der Region. Sie wird südlich der bereits vorhandenen Brücke aus dem Jahr 2002 geplant. Das rund 800 Meter lange Bauwerk über zehn Felder mit bis zu 100 Metern Spannweite und 44 Meter über Grund soll analog der vorhandenen Brücke entstehen. Abmessungen und äußeres Erscheinungsbild sollen trotz zwischenzeitlich erhöhter technischer Anforderungen identisch sein. Neben den erhöhten technischen Anforderungen kommen auch jene des Natur- und Artenschutzes hinzu.
  • Zeitplan: Die Hauptausschreibung des Brückenneubaus könnte bei optimalem Verlauf Anfang 2020, die Vergabe im Herbst 2020 und der Hauptbaubeginn im Frühjahr 2021 erfolgen. Der Bau soll laut Regierungspräsidium dann rund drei Jahre dauern.
  • Kosten: Für die zweite Brücke wird mit rund 30 Millionen Euro an Kosten gerechnet.
  • Ausmaße: Die zweite Brücke soll schlussendlich etwa 800 Meter lang sein und eine Spannweite von bis zu 100 Metern besitzen. Sie soll sich in einer Höhe von etwa 44 Metern über dem Grund befinden.
  • Besonderheit: Die Brücke ist eines der Pilotprojekte im Rahmen des Stufenplanes Digitales Planen und Bauen und wird als sogenanntes „BIM-Projekt“ (Building Information Modeling) bearbeitet. Ziel sei es dabei, eine digital unterstützte Grundlage für Planung, Bau und Betrieb des Bauwerks zu schaffen. Alle Projektinfos sollen frühzeitig verfügbar sein, um sowohl die Qualität, als auch Kosten- und Terminsicherheit zu erhöhen.