Manfred Minzer

Beinahe das gesamte Equipment der Bräunlinger Teilwehren kam bei der anspruchsvollen Gesamtprobe in Döggingen am vergangenen Samstag zum Einsatz. Dafür sorgte ein ambitioniertes Übungsszenario auf dem Betriebsgelände der Firma Freilacke, das neben einem Chemieunfall, einem Brand, einem Autounfall und einer Höhenrettung nahezu die komplette Palette der Einsatzmöglichkeiten beinhaltete. Während sich die Werksfeuerwehr als erstes mit Löschschaum dem brennenden Chemiebehälter widmete, barg die Dögginger Wehr einen PKW und befreite per Hydraulik-Schere und Spreizer einen "Dummy" aus dem Autowrack.

Die Kameraden der Bräunlinger Wehr bauten derweil einen Sprungretter – ehemals Sprungtuch – auf und sorgten ebenso für ein ausreichendes Löschwasserangebot wie die Wehren aus Unterbränd und Waldhausen. Unter den kritischen Augen von Kreisbrandmeister Florian Vetter, Bürgermeister Jürgen Guse und den beiden Frei-Geschäftsführern Rainer und Hans-Peter Frei sowie mit Unterstützung der Führungsgruppe C aus Donaueschingen zeigten die rund 80 Wehrmänner Übersicht und Sachkenntnis bei der Bewältigung ihrer Aufgaben, was ihnen die Beobachter denn auch bei der anschließenden Jahreshauptversammlung in der Gauchachhalle bestätigten.

Der Rückblick von Gesamtwehrkommandant Martin Frey verschaffte einen Überblick über die Art der insgesamt 60 Einsätze aller Wehren. Längst geht das Einsatzspektrum über die Brandbekämpfung hinaus. So berichtete Frey von Unfall- und Insekteneinsätzen ebenso wie von Hilfeleistungen bei Unwettern und mehreren Fahrzeugbränden. Auch zahlreiche Fehlalarme, insgesamt 20, und somit drei weniger als im Vorjahr, hielten die Wehrmänner zusätzlich auf Trab.

Doch nicht allein die Anzahl von 150 Wehrmännern spiegelt die Schlagkraft der Wehren wider – ebenso wichtig ist die ständige Aus- und Weiterbildung an den technisch anspruchsvollen Geräten. Insgesamt 40 Wehmänner beteiligten sich an Lehrgängen der verschiedensten Art. Sowohl Kreisbrandmeister Vetter als auch Bürgermeister Guse unterstrichen die Notwendigkeit guter Zusammenarbeit aller Wehren und die Bereitschaft zur Fortbildung, wofür nicht allein Lehrgänge, sondern auch die insgesamt 118 Proben stehen.

Jürgen Guse verband mit seinen Worten des Dankes den Beweis erfolgreicher Zusammenarbeit beim Hochwassereinsatz in Waldhausen oder den zwei Autobränden im B31-Tunnel. Beförderungskurkunden gab es für Georg Rosenstiel, Andreas Maier und Thomas Müller. Für 25-jährige Treue zur Wehr gab es Auszeichnungen für Armin Ewald, Armin Heine, Martin Hornung, Daniel Walter, Thomas Kern, Jürgen Kern, Andreas Maier und Thomas Müller von der Bräunlinger Abteilung sowie für Armin Kuhn aus Döggingen. Auf die doppelte Anzahl von Dienstjahren bringt es aber Fridolin Moosmann, der sich seit fünf Jahrzehnten im Dienst am Mitbürger einbringt.

Die Investitionen

Die Wehrleute dürfen sich auf die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens freuen, der im Verlauf des Jahres angeliefert werden soll. Außerdem kündigte Bürgermeister Guse den Antrag im Gemeinderat auf die Anschaffung von zwei neuen Wärmebildkameras an. Zusammen mit den Unterhaltsmaßnahmen und abzüglich des Zuschusses ließ sich die Stadt das Feuerwehrwesen 2016 rund 314 000 Euro kosten.