Wer in fünf Wochen nur mit einem Rucksack für das Nötigste quer durch die Alpen alleine marschieren will, dabei nicht in Berghütten, sondern nur im mitgenommenen Zelt übernachtet und dabei über 60 000 Höhenmeter schafft, der braucht viel Ausdauer, eine besondere Verbundenheit und ein gutes Gefühl für die Bergwelt der Hochalpen. Ein starker Wille, ohne übertriebenen Ehrgeiz, um dieses Abenteuer gut durchzustehen, gehört mit dazu. Man darf sich auch nicht durch schlechtes Wetter, unwegsame Pfade und schlechte Bedingungen entmutigen lassen, sondern muss immer zuversichtlich denken, sowie in jeder Situation das Positive in den Vordergrund stellen.
All diese Fähigkeiten, mentale Stärke und körperlichen Voraussetzungen besitzt Ralf Zandona aus Bräunlingen, der sich vom 15. Juli bis 19. August mit seiner Alpentour über rund 400 Kilometer von Garmisch-Partenkirchen bis Brescia beim Gardasee in Italien, seine Traumtour erfüllt hat. "Mir macht eine Solotour ohne Begleiter nichts aus, denn so bin ich flexibler, kann schneller reagieren und meine eigenen Vorstellungen besser umsetzen. Etliche Touren mache ich extra antizyklisch, um soweit wie möglich für mich alleine zu sein und Gefahren besser zu umgehen, ich liebe diese Art auf Berge zu steigen", sagte Zandona.

- Tourverlauf: Nach dem Beginn in Garmisch-Partenkirchen wanderte Ralf Zandona, unterstützt durch sein GPS-Gerät, über das Wetterstein/Memminger Gebirge und die Stubaier Alpen. Beim zentralen Teil der Tour ging es durch die Ötztaler und Ortler/Cevedale Alpen. Der höchste Punkt der Tour mit 3300 Meter wird bei der Überschreitung des Alpenhauptkammes erreicht. Dabei sind bei einigen anspruchsvollen Etappen auch Gletscherüberquerungen mit dabei. Der südliche Teil der Tour führte durch die Adamello Alpen, entlang dem Sentiero Nr. 1 durch die Le Tre Valli bis Brescia.
- Verpflegung: "Die Verpflegung ist manchmal nicht einfach, denn oft habe ich nur zuckerhaltige Fruchtriegel, Schokolade und gefriergetrocknete Expeditionsnahrung mit dabei, die ich auf meinen Minikocher warm mache." Wasser findet man fast überall, doch oft dauert es mehrere Tage, bis man wieder Verpflegungsnachschub kaufen kann.
- Kleidung: Gute wettersichere Kleindung ist sehr wichtig, doch täglich sind nicht nur die Hemden und die andere Kleidung nassgeschwitzt. In Bächen wird alles gewaschen und so lange noch die Sonne scheint, getrocknet. Im Rucksack ist nur Platz für 16 Kilogramm Gepäck, was die engen Grenzen aufzeigt.
- Motivation: "Schon als Kind, als ich mit meinen Eltern oft in den Alpen war, entstand meine Liebe zu den Bergen, was sich an vielen Touren niederschlug", sagte Ralf Zandona.
- Notfall: Ein kleines Notfallpaket ist immer mit dabei. Sein Handy kann auch helfen, doch oft, vor allem in Tälern, ist nur ein schlechter oder gar kein Empfang.
- Körperliche Fitness: "Ich hole mir meine Kondition durch Bergtouren das Jahr über, im Winter mit Skitouren ", sagt Ralf Zandona. Immer wieder fährt er an Wochenenden schon sehr früh am Morgen in die Alpen und steigt vier bis fünf Stunden ohne Anzuhalten auf und dann sofort wieder hinunter, was gute Kondition bringt. Laufen auf der Ebene sei nicht so sein Fall.
- Zur Person: Ralf Zandona ist 54 Jahre alt, in Bräunlingen geboren, sowie aufgewachsen und ist als Steinbildhauer in Löffingen beschäftigt. Er hält sich in seiner Freizeit lieber draußen auf, doch als Turner kommt er auch immer wieder in die Halle. Kanufahren ist ein weiteres Hobby des Bergsteigers. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der Vortrag
Ralf Zandona wird am Freitag, 4 . November, wird im katholischen Gemeindezentrum in Bräunlingen von seiner Alpenüberquerung in einem von Lichtbildern untermalten Vortrag berichten. Beginn ist um 19.30 Uhr. Eintritt: Auf Spendenbasis. Die Spenden werden einem sozialen Zwecke zugeführt.