Auf dem Papier ist es ein einfacher Personalwechsel bei einem Sportverein. Seit Mai 2025 hat der TuS Bräunlingen mit Christa Herking aus Döggingen eine neue Vorsitzende für den Bereich Finanzen.

So weit, so gut. Aber wie kommt die 58-Jährige, die erst seit etwa zwei Jahren in Bräunlingen lebt, dazu, nun im TuS-Vorstand die Geschicke des größten Bräunlinger Verein mitzugestalten?

Aus Berlin in den Schwarzwald-Baar-Kreis

Die promovierte Biologin Christina Herking ist im Alltag als Mitarbeiterin im wissenschaftlichen Außendienst bei einer Pharmafirma unterwegs. Ursprünglich kommt Herking aus dem Münsterland. Nach der mittleren Reife und einer anschließenden Ausbildung zur Floristin hat sie über den zweiten Bildungsweg das Abitur erlangt, Biologie studiert, am Deutschen Archäologischen Institut in Berlin gearbeitet und in Göttingen promoviert.

Ihr Spezialgebiet sind Pollenanalysen fossiler Pollenkörner in See- und Moorsedimenten, anhand derer sich Vegetations- und Klimaentwicklungen sowie die siedlungsgeschichtlichen Prozesse rekonstruieren lassen.

Dass sie ihren Lebensmittelpunkt jetzt nach Bräunlingen verlagert hat, war so nicht unbedingt geplant. Die Tür öffnete sich durch ihre berufliche Situation als Pharma-Außendienstlerin, denn sie übernahm den freigewordenen Regionalbereich von einem ausgeschiedenen Kollegen. Ihr Außendienstgebiet umfasst den südbadischen Raum, sogar bis in den Bereich Heilbronn.

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Engagement in der neuen Heimat

Über ihre neue Heimat zeigt sich Christa Herking glücklich. Ihr Bestreben sei es schon immer gewesen, in einer Region zu leben, „wo Berge sind“. Sie sah den Wechsel als Glücksfall an, denn: „Ich mache beruflich, was ich bisher gemacht habe, nur an einer anderen Stelle.“

Nun engagiert sich die 58-Jährige also beim TuS Bräunlingen im Vorstand. Die neue Finanzvorsitzende war schon seit ihrer Kindheit immer in Sportvereinen aktiv. Dabei neben Badminton, Schwimmen, Laufen, Yoga auch viel Gymnastik. Beim TuS Bräunlingen ist sie bei den Damen Ü30 und der Dienstagsgruppe aktiv mit dabei.

Bräunlingens größer Verein lockt viele Nachwuchssportler an. Zum Nikolausturnen 2024 etwa kamen 282 Kinder und über 150 Besucher.
Bräunlingens größer Verein lockt viele Nachwuchssportler an. Zum Nikolausturnen 2024 etwa kamen 282 Kinder und über 150 Besucher. | Bild: Dagobet Maier

Großes Vertrauen vom Verein

Und wie kam es dazu, dass sie die Finanzen des TuS Bräunlingen verwaltet? „Ich bin von mehreren Seiten angesprochen worden, dass man sich das gut vorstellen könne“, sagt Herking. Da sie dann als neue und neutrale Person den Posten übernehme. Sie habe sich gewundert, denn bisher war sie nur als Helferin bei der Kilbig, dem Marathon oder der Fasnet damit dabei.

Nach einer längeren Überlegungsphase sagte sie zu, da ihr auch Mithilfe von Seiten des TuS zugesagt wurde. Sie findet es gut, dass der Verein TuS Bräunlingen ein so breites Angebote für Vereinssport hat. Sie sehe es auch als eine ihrer Aufgaben an, die bisherigen Sponsoren für den Verein zu behalten und auch neue dazu zu gewinnen.

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„Der Sportgedanke muss jedoch über allem stehen, denn alle sollen Sport machen, von den Leistungsriegen bis hin zum Breitensport“, sagt die Biologin. Was Kinder schon im frühen Alter machen, komme dem Körper langfristig zugute. Was man an der Sportlichkeit in den Altersgruppen über 30 Jahre sehen könne.

Wichtig sei es auch, dass im Verein soziales Verhalten sowie ein bisschen Disziplin gelernet werde. Und: Die Mitglieder können gemeinsam etwas erreichen. Alles Werte, die auch im Alltagsleben zählen, findet Christa Herking.