Bühnenlichter, Prominente, Maskenbildner, Fragen, und nicht zuletzt auch die so wichtige Münze: Hierbei handelt es sich um die Sendung „Rolling – das Quiz mit der Münze“. Mittendrin im Geschehen bin ich, Hannah Schedler – und das trotz Corona.
Lockdown-Langeweile
Anfang des Jahres, während des Pandemie-Alltags, wurde ich auf eine Anzeige im Internet aufmerksam. Gesucht wurden Kandidaten für eine neue TV-Show. Doch genauere Informationen gab es nicht, deshalb wurde ich neugierig. Schließlich bot Corona kaum Höhepunkte. Und außerdem sollte mein frisch erlerntes Abitur-Wissen auch einen Nutzen haben, dachte ich mir.
Über das Quiz
Also habe ich nicht lange überlegt und mich über das Internetportal beworben, inklusive eines Vorstellungsvideos. Dann kam es zum Casting, welches aufgrund der Corona-Krise online per Videoanruf stattgefunden hat. Ich musste 15 Fragen aus verschiedenen Bereichen beantworten – wie etwa Musik, Mode, Literatur oder Biologie. Diese konnte ich recht gut lösen – abgesehen von der Kategorie Verkehr. So kam es im Anschluss zu einem Interview. Ich stellte mich vor, erläuterte meine Motivation: „Ich habe Lust auf die Herausforderung“, sagte ich.
Erstes Beschnuppern der Konkurrenten
Dann wurden die Mitschnitte des Castings an den Sender Sat.1 weitergeleitet und ich wurde etwa einen Monat später nach Köln eingeladen. Tickets waren gebucht, Koffer gepackt und ich machte mich an einem Samstagmorgen per Zug auf in Richtung Köln. Am Hauptbahnhof stand auch schon der Pendelbus gen Filmstudio, welches etwas außerhalb in Ossendorf liegt. So langsam machte sich die Nervosität breit, denn im Auto traf ich auch schon auf meine Konkurrenten.

Selbstverständlich liefen die Dreharbeiten Corona-konform ab. So kam es auch, dass wir etwa 20 Minuten später einen Schnelltest gemacht haben, um das Ergebnis des PCR-Tests, welchen ich am Vortag gemacht hatte, zu bestätigen. Doch dann begann mein Test-Krimi: Trotz negativem PCR-Ergebnis konnte der erste Schnelltest vor Ort in Köln nicht als eindeutig negativ ausgewertet werden. Mein Puls schoss in die Höhe. Vier Testungen und eine nervöse, angespannte und schweißtreibende Stunde später das erlösende Ergebnis: negativ. Erleichterung brach aus, denn ich malte mir schon im Kopf das Szenario aus.
Ab in die Maske
Trotz hohem Puls ging es rasch in die Maske. Zwei Maskenbildnerinnen schminkten mich unter Zeitdruck: etwas Puder und natürlich viel Haarspray. Dann stand auf einmal der Sänger Thomas Anders in der Tür und wünschte mir viel Glück. Mein Puls schoss weiter in die Höhe. Danach wurde noch meine Bluse aufgebügelt und ich tauschte meinen Reise-Jogginganzug eben gegen diese aus. Letztlich wurde ich mit einem Mikrofon ausgestattet und so direkt in die hell erleuchtete Spiel-Arena gelotst. Da standen dann auch schon die Prominenten. Meine Konkurrenz spielte mit Fernsehmoderatorin Annett Möller und Schauspielerin Jana Schölermann. Ich wurde mit Thore Schölermann gepaart, welcher ebenfalls Fernsehmoderator ist.
Die Regie testete Kamera und Spielfeld. Der Moderator, Ross Antony, übte die Ansprache: „Die Besonderheit des Spiels ist, dass nicht nur Wissen, sondern auch Glück zählt.“ Denn man rollt eine Münze, welche über den gewinnenden Geldbetrag entscheidet. Unglücklicherweise gibt es auch ein Bankrottfeld, das ich bedauerlicherweise am eigenen Leib kennenlernen musste.
Vollgepackt mit Ehrgeiz
Die Scheinwerfer wurden auf mich gerichtet, die Kameras liefen, und Thore Schölermann stellte mich vor als jüngste Kandidatin, die jemals bei der Show mitgemacht hat. Schnell wurde klar, wir haben beide den Ehrgeiz, zu gewinnen: Er wollte seine Frau schlagen, die ebenfalls antrat. Außerdem sei es sein letzter Aufnahmetermin der Show. Und ich? „So viel Geld für so wenig Arbeit gibt es nie wieder“, dachte ich laut.
Dann begann auch schon das Spiel: In 15 Runden versuchen die Duos, eine Münze in einen der zehn Slots einer „Rolling-Maschine“ zu rollen. Der Anfang lief recht gut – wenn die Konkurrenz nicht durch ein Stehlen-Feld das hart erkämpfte Geld klauen konnte. Denn durch jedes Ereignis-Feld konnten sich der Spielverlauf und die Chancen auf den Sieg um 180 Grad drehen. Doch es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen uns. Dies hatte auch einige bissige Kommentare seitens seiner Frau zur Folge. Ob da wohl der Haussegen nach der Sendung schief hängt? Nicht zuletzt stellte Thore Schölermann mich provokant als „wie meine Frau in jung“ vor.

Dann wurde es noch mal spannend. Denn nur das führende Duo kann in das Finale einziehen und den erspielten Betrag mit nach Hause nehmen. Nach dem spannenden Drehtag übernachtete ich in einer Bleibe in der Kölner Innenstadt und machte mich am nächsten Vormittag wieder auf den Weg in die Heimat. Die Erkenntnis: Letztendlich braucht es im Spiel, wie auch im Leben, ein bisschen Glück. An Erfahrung habe ich allemal dazugewonnen.