Es gab einmal eine Zeit, da war Donaueschingens größter Arbeitgeber auf der Suche nach neuen Flächen. Doch da die Stadt damals nichts anbieten konnte, schaute sich IMS Gear auch an anderen Stellen um. Das Ergebnis ist bekannt: Im Villinger Gewebegebiet Salzgrube steht bereits ein neues Werk und das zweite wird aktuell gebaut.

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Doch so etwas soll nicht noch einmal passieren und deshalb arbeiten Verwaltung und Stadtrat an zwei neuen Bebauungsplänen, die IMS Gear auch die Möglichkeit geben sollen, sich am Stammsitz des Unternehmens vergrößern zu können. Dazu gibt es zwei Flächen: Eine befindet sich mit 2,8 Hektar zwischen der Pfohrener Straße und dem Fürstenberg-Gymnasium und die andere erstreckt sich an 2,6 Hektar im Bereich „Am Neberweg“ vom Pferdekreisel entlang der Raiffeisenstraße.

Einen konkreten Zeitplan hat das Unternehmen laut IMS Gear-Vorstand Dieter Lebzelter allerdings noch nicht festgelegt. „Es gibt zu beiden Projekten lediglich Ideenskizzen, konkrete Planungen verfolgen wir derzeit nicht.“ Im Bereich „Am Neberweg“ sei ein Mitarbeiter-Parkplatz angedacht, auf dem Areal „Am Frohnhof“ ein Verwaltungsgebäude.

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Dass die Pläne bislang noch wenig konkret sind, hindert Donaueschinger Stadträte aber wenig daran, darüber zu stehen. Schließlich geht es um die Gestaltung der schönsten Stadteinfahrt, auch wenn OB Erik Pauly der Meinung ist, dass Donaueschingen nur „Schokoladenzufahrten“ hat, und den größten Arbeitgeber und beides möchte man unter einen Hut bringen. „Ich bin überrascht über die Ausweisung der Höhen“, sagt Grünen-Stadtrat Michael Blaurock. Auch wenn es logisch erscheine, die Höhen am bereits bestehenden Gewerbegebiet Breitelen Strangen zu orientieren, brauche man für die Bereiche Forschung, Entwicklung und Ausbildung wohl keine 18 Meter hohen Gebäude. Bei solchen Dimensionen wäre es auch möglich, das nachträglich die eine Produktionseinheit dort hin verlagert werde, was im Sinne der benachbarten Schulen nicht gut sei. „Uns wurde mehrfach zugesichert, dass dort ein Verwaltungsgebäude entstehen soll“, sagt Stadtplaner Alexander Kuckes. Er werde aber noch einmal mit IMS Gear sprechen. „Auch ein Schulleiter hat Angst, was da genau hinkommt.“

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Und wenn es um den Lärmschutz geht, dann spielt auch der aktuelle Grünstreifen mit hohem Gewächs eine Rolle. „Der Lärmschutzwall diente dem Schulzentrum als Lärm und Sichtschutz“, sagt Franz Wild. Wie denn die Schulen zukünftig geschützt werden, will der GUB-Stadtrat wissen. Und SPD-Stadtrat Gottfried Vetter würde gerne Teile der aktuellen Bepflanzung erhalten. Dies sei der Fall durch eine winkelförmige Bebauung durch IMS Gear. Der Wall können allerdings aus Licht und Werbegründen nicht komplett erhalten werden. „IMS Gear will eine Außenwirkung erzielen und sich nicht hinter einem Lärmschutzwall verstecken“, sagt Hannah Deierling vom Büro Helmut Hornstein.

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„Es ist ganz in unserem Sinne, dass heimische Industrie hier Erweiterungsflächen findet“, sagt CDU-Stadtrat Martin Lienhard. Schließlich hat seine Fraktion auch in der Vergangenheit genügend kritisiert, dass das Thema stärker und aktiver verfolgt werden muss. Ein Problem sieht er allerdings doch: die geplante Erschließung über die Moltkestraße, die dafür sorgen werde, dass der ganze Verkehr am Fürstenberg-Gymnasium und der Erich-Kästner-Straße vorbeifährt. Ob man denn nicht auch eine Erschließung über die Pfohrener Straße ermöglichen könnte – zumindest für Rechts-Abbieger.

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„Der Bereich ist ja eine Eingangszone zur Stadt und das ist eine sensible Sache“, sagt FDP/FW-Stadtrat Roland Erndle. Da sollte man schon auf ein ansprechendes Ortseingangsbild achten. Und was auch nicht vergessen werden dürfte: Die Tafel, auf der wichtige Veranstaltungen in der Stadt beworben werden. „So groß ist die jetzt nicht, dass die da keinen Platz finden werden“, verspricht OB Erik Pauly.