Als Horst Hall vor 23 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hat, hätte er wohl nie gedacht, dass sein Unternehmen einmal für seine besondere Innovationskraft ausgezeichnet wird und damit unter die Top 100 der deutschen Mittelständler kommt.

Einer der ersten SÜDKURIER-Berichte trug den Titel "Hightech im Traktorschuppen" – seither hat sich aber viel verändert. Aus HM-Reinraumtechnik wurde SEZ und dann vor 15 Jahren AP&S. Mit Alexandra Laufer-Müller hat er eine Geschäftspartnerin gefunden, mit der er das Unternehmen von dort an ständig ausgebaut hat. Zu einem regionalen Unternehmen, das weltweit Märkte bedient – von Aasen aus. Vom Maschinenbauer zum Lösungsanbieter: So beschreiben die beiden die Entwicklung.

Was mit Nassprozessanlagen für die Halbleiterbranche überschrieben wird, begegnet uns täglich im Leben: Von sieben Mikrofonen im iPhone lief eines über eine AP&S-Maschine. Oder die Radarsensoren in den Fahrzeugen. "Wenn Bosch verkündet, dass neun Mikrochips pro neu zugelassenem Auto von ihnen sind, dann sind alle über unsere Maschinen gelaufen", sagt Gesellschafter Hall. Dabei sei die Halbleiterbranche nicht zu unterschätzen. Mit einer Millionen Euro Umsatz in Europa, werden sechs Millionen Folgeumsätze generiert. "Es ist eine Schlüsselbranche", so Hall.

Tobias Drixler erklärt, wo AP&S aktuell investiert. Für rund 3,5 Millionen Euro wird eine neue Halle und ein neuer Reinraum gebaut.
Tobias Drixler erklärt, wo AP&S aktuell investiert. Für rund 3,5 Millionen Euro wird eine neue Halle und ein neuer Reinraum gebaut. | Bild: Jakober, Stephanie

Eine sichere Zukunft versprechen sich der Gesellschafter und die Geschäftsführerin Laufer-Müller auch von der Beteiligung an einem Softwareunternehmen, bei dem AP&S mittlerweile auch Mehrheitsgesellschafter ist. Über 30 Mitarbeiter widmen sich mittlerweile nur noch der Software-Entwicklung, sodass AP&S auch andere Maschinenhersteller mit Software versorgen kann.

"Man muss Ideen haben", sagt Laufer-Müller. Das ist der Grund, warum AP&S den Preis erhalten habe. Innovationen ins Unternehmen bringen und sie auch umsetzen. "Zu der Idee gehört auch, dass man sie zu einem Geschäft macht", fügt Hall hinzu.