Als im Februar 2016 bekannt wurde, dass das Regierungspräsidium den vierspurigen Ausbau der B 27 zum Anlass nimmt, den Donauzusammenfluss neu zu gestalten und einen Auepark Donauursprung anzulegen, da wurde von Oberbürgermeister Erik Pauly und den Sprechern der Gemeinderatsfraktionen immer wieder ein Wort bemüht, um die Begeisterung für das Projekt auszudrücken: „Riesenchance“. Doch wie das bei Millioneninvestitionen so üblich ist, steckt der Teufel im Detail. Vor allem der Verlauf der Breg im Bereich der Sportanlagen ist umstritten. Bei der Sitzung des Technischen Ausschusses wird das Rathaus einen neuen Kompromissvorschlag vorlegen. Gleichzeitig haben die Grünen einen Antrag formuliert, der auf der ursprünglichen Variante des Regierungspräsidiums beruht und eine größere Ausdehnung des Planungsbereichs nach Westen vorsieht.
In welchem Abstand zum Sportzentrum Haberfeld soll die Breg durch die Landschaft mäandern? Als diese Frage im Februar dieses Jahres im Technischen Ausschuss diskutiert wurde, gab es einen einstimmigen Beschluss: Es soll die Variante zum Zug kommen, die weniger Fläche des Sportgeländes in Anspruch nimmt als der Vorschlag des Regierungspräsidiums. Grund: Diese "kleine Lösung" biete der Stadt bessere Entwicklungsmöglichkeiten als die "große Lösung", die 4000 Quadratmeter mehr in Anspruch nehmen würde.
Doch so schnell gibt das Regierungspräsidium nicht auf. In deren Auftrag haben der Erste Landesbeamte des Kreises, Joachim Gwinner, und Michael Koch vom Amt für Wasser- und Bodenschutz mit der Stadtverwaltung nachverhandelt. Das Ergebnis präsentiert das Rathaus als Beschlussvorschlag. Danach soll die ursprüngliche Entscheidung des Technischen Ausschusses so modifiziert werden, dass "weitere acht Meter nach Westen, parallel zur Böschungsoberkante und eine zusätzliche Aufweitung im Bereich der neu geplanten Brücke dem Land Baden-Württemberg für die neue Breggestaltung zur Verfügung gestellt werden".
Die Grünen wollen noch weiter gehen und machen sich für die Basisvariante des Regierungspräsidiums, also die "große Lösung", stark. Laut Sprecher Michael Blaurock habe diese Variante große gestalterische und ästhetische Vorzüge. Auch unter fachlichen Gesichtspunkten sei die "große Lösung" besser – weil so auch in diesem Bereich der Breg verschiedene Strömungszonen realisiert werden könnten, was eine erhebliche Verbesserung der Gewässerökologie mit sich brächte. Zudem biete der größere Raum zwischen Gewässerbett und dem nach Westen geführten Verlauf der Prinz-Fritzi-Allee die Möglichkeit, beispielsweise einen Wasserspielplatz zu realisieren oder Schautafeln mit fachlichen und touristischen Informationen aufzustellen. Und dann sind die benötigten Flächen auch noch im Eigentum der Stadt, durch deren Verkauf ans Regierungspräsidium ließen sich "erhebliche Einnahmen" realisieren. Für den Grünen steht fest: "Aus unserer Sicht sollten wir deshalb die Chance aufgreifen, das Bestmögliche aus der geplanten Neugestaltung zu machen."