Es ist wieder Leben ins Offizierskasino eingezogen – auch wenn es momentan erst die Bauarbeiter sind und noch nicht dauerhafte Bewohner. Aber nachdem das geschichtsträchtige Gebäude so lange leer stand, geht nun etwas an der wohl prominenteste Immobilie des neuen Stadtviertels „Am Buchberg“. Die eigentliche Sanierung soll erst im Mai beginnen, das hängt mit den Förderanträgen, die für das denkmalgeschütze Gebäude gestellt wurden, zusammen.

Doch mit dem Ausräumen und dem Rückbau konnte schon begonnen werden. „Das haben wir mit der Denkmalschutzbehörde so abgesprochen“, sagt Hilmar Lutz, der als Architekt für das Projekt verantwortlich ist. Auch die eine oder andere Mauer wurde bereits hochgezogen und es lassen sich bereits die Zuschnitte der zukünftigen Wohnungen erahnen. „Uns war es von Anfang an wichtig, dass zügig begonnen werden kann“, sagt Tobias Butsch, Geschäftsführer der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft, die für das neue Stadtviertel verantwortlich ist.
Denn wo einst rauschende Bälle, fröhliche Feste und letztendlich dann auch die deutsch-französische Freundschaft gefeiert wurden, sollen nun Wohnungen entstehen: 14 sind es an der Zahl, sechs Suiten und und acht Maisonette-Wohnungen. Die kleinsten Einheiten haben 48 Quadratmeter und die größten liegen bei 158 Quadratmeter. Jede Wohnung soll entweder einen Gartenzugang oder einen Balkon haben, die vorzugsweise Richtung Norden angebracht werden, um die ausdrucksstarke Südfassade erhalten zu können. Die Vermarktung hat bereits begonnen. „Es werden schöne, große Wohnungen mit einer enormen Raumhöhe“, sagt Andreas Schmid, Geschäftsführer des Bauträgers Gnädiger und Mayer aus Radolfzell. Zusammen mit den steuerlichen Vorteilen, die so ein Denkmalobjekt biete, und dem einmaligen Ambiente der Immobilie wäre die Vermarktung auch sicher kein Problem.
Auch für den Keller gibt es mittlerweile eine Nutzung: Dort möchte der Energiedienst seine Heizzentrale unterbringen, um Teile des Konversionsgeländes zukünftig mit Wärme versorgen zu können. Überraschungen erwartet der Architekt in der Bauphase kaum, denn es sei alles gut dokumentiert. „Ziel ist es, dass die neuen Bewohner an Weihnachten 2021 ihre Weihnachtsbäume hier schon aufstellen können“, so Lutz. Offen ist allerdings noch die Nutzung des großen Ballsaals.