Wie kann jemand mit einer Bad Dürrheimer Adresse Stadtrat in Donaueschingen werden? Es ist ein kleines Kuriosum, das äußerst selten vorkommt. Denn Rainer Hall wohnt auf einem Aussiedlerhof auf Donaueschinger Gemarkung, haarscharf an der Grenze zu Bad Dürrheim. Und so wählt man die Dürrheimer Vorwahl, wenn man den FPD/FW-Stadtrat anrufen will.
Chef des SV Aasen
Die Schule hat Hall in Bad Dürrheimer besucht und auch bei den Urviechern war er lange im Vorstand aktiv, doch auch der Bezug zu Aasen ist da. Schließlich ist der Vereinsmensch Rainer Hall bereits seit zehn Jahren Chef des SV Aasen und steht dort auch als Trainer auf dem Platz. Und genau in dieser Situation erreicht ihn am 27. Mai ein Anruf von seiner großen Schwester Claudia Fluck. Sie teilt ihm mit, dass der kleine Bruder nicht nur 14 Stimmen mehr als sie hatte, sondern es auch in den Gemeinderat geschafft hat.
Zuerst nicht geglaubt
„Ich konnte es zuerst gar nicht glauben. Zum ersten Mal habe ich vor zehn Jahren kandidiert und eigentlich wollte ich schon aufgeben“, blickt Hall zurück. Schließlich war die CDU in Aasen immer stark. Doch gemeinsam mit Schwester Claudia und dem dritten FDP/FW-Kandidaten Philipp Maus, die beide ebenfalls eine hohe Stimmenanzahl erzielt haben, war es ihm gelungen, sich durch dieses gute Ergebnis, einen Sitz zu sichern. Heute ist er froh, dass er sich noch einmal zur Kandidatur überreden lassen hat und freut sich auf seine Arbeit im Gemeinderat.
Politik spielt in der Familie eine Rolle
Während Rainer Hall nun Stadtrat ist, engagiert sich Claudia Fluck im Aasener Ortschaftrat – Politik hat eben in der Familie schon immer eine Rolle gespielt. Vater Klaus Hall war ebenfalls schon politisch engagiert. „Die lokale Politik hat immer eine Rolle bei uns gespielt“, blickt Rainer Hall zurück.
Der Werdegang
Von seinem Vater hat Rainer Hall nicht nur die politische Einstellung übernommen, sondern auch seinen beruflichen Werdegang. Denn nach einer Lehre bei der Spar- und Kreditbank Donaueschingen und dem Betriebswirt an der Gewerbeakademie fing Hall 1998 beim Maschinenring an. Seit 2006 ist er Geschäftsführer des Zusammenschlusses von Landwirten und führt somit fort, was sein Vater aufgebaut hat.
Landwirtschaft ist wichtig
Und auch im Nebenerwerb widmet sich Hall der Landwirtschaft. Mit seiner Frau und den beiden Jungs wohnt er in einem separaten Haus auf dem elterlichen Hof. Die Milchviehhaltung haben sie zwar aufgegeben, aber Grünlandbewirtschaftung gibt es noch. Auch wenn er kein gelernter Landwirt ist, liegen ihm die Landwirtschaft und damit verbundene Themen am Herzen.