Hinter dem Clubheim des Aasener Sportvereins leuchtet das neue Prunkstück des Vereins in sattem Grün. Der Rasenplatz, für den die Arbeiten etwa vor einem Jahr begonnen haben, ist eine Bereicherung für den Verein in der Donaueschinger Ortschaft: Er besitzt Bundesligaqualität und soll nicht nur dem Verein eine weitere Spielstätte bieten, sondern über den Öschberghof auch entsprechend Vereine aus der Bundesliga anziehen, die hier trainieren wollen.

"Vor dem Vereinsheim befand sich immer der Hartplatz, den wir allerdings nur von Februar bis März nutzten. Schließlich wurde das Heim 2015 wieder auf Vordermann gebracht. Da gab es nur eine Stelle, die nicht ins Bild passte: Der Hartplatz", erklärt Rainer Hall, Vorsitzender des SV Aasen. Man habe damals bereits Pläne geschmiedet, hier etwas zu verändern, nur die Form stand noch nicht fest. Ein Kunstrasen sei etwa auch in Erwägung gezogen worden.

  • Kooperation: Schließlich sei man auf die Umbauarbeiten beim Öschberghof aufmerksam geworden, in deren Folge die Fußballflächen dort verschwanden: "Hotelmanager Mirko Bartl hat lange beim SV gespielt, von daher waren die Kontakte zum Öschberghof schon immer sehr gut", sagt Hall. Ende 2016 habe man sich dann zu ersten Gesprächen getroffen, um in Sachen Fußballplatz eine Zusammenarbeit hinzubekommen. "Wir haben dann alles gemeinsam gemacht und konnten auf die Expertise des Öschberghofs zurückgreifen. Etwa bei der Ausschreibung für den Rasenplatz", so Hall weiter.

Für den Öschberghof passte die Anfrage des Vereins offensichtlich auch gut ins Konzept: "Die Bundesliga-Vereine sind maximal sechs Wochen im Jahr bei uns, um zu trainieren. Aufs Jahr gerechnet hat sich das nicht rentiert. Beim Golf haben wir da eine andere Nutzung", erklärt Hotelmanager Mirko Bartl. Die Philosophie, Bundesligisten in die Region zu bekommen, sei natürlich weiter da gewesen. Also habe man einen anderen Weg gesucht. "Wir haben uns der Idee des SV schnell angeschlossen", sagt Bartl. Die Kooperation funktioniert.

Rückblick: Die Drainage, mit der der künftige Rasenplatz entwässert werden soll, wird verlegt. (Archivbild)
Rückblick: Die Drainage, mit der der künftige Rasenplatz entwässert werden soll, wird verlegt. (Archivbild) | Bild: Rolf Wetzel
  • Finanzierung: Zur Finanzierung des neuen Platzes, der auf 362 000 Euro kalkuliert wurde, griff der Verein nicht nur auf die Kooperation mit dem Öschberghof zurück, sondern kümmerte sich auch um Zuschüsse über die Stadt Donaueschingen sowie den Badischen Sportbund (BSB). "Wir haben noch einen Kredit aufgenommen und ohnehin immer sehr viel auch in Eigenleistung geschafft", berichtet der Vorsitzende Rainer Hall. Er ergänzt: "Wir haben in den vergangenen Jahren ohnehin immer viel investiert. Mit rund 700 Mitgliedern sind wir ein stabiler Verein." Dabei sei künftig das Vermieten des neuen Platzes eben ein Teil der Finanzierung.
  • Profi-Mannschaften: Der besondere Antrieb, so verrät Hall, kommt aber aus einer anderen Richtung: "Wir bekommen Gänsehaut, wenn wir uns vorstellen, welche Vereine hier bei uns auf dem Platz trainieren werden. Wir wussten immer: Irgendwann kommt der Tag, da spielen die hier. Das trägt uns natürlich." Auch dem BSB sei daran gelegen, renommierte Mannschaften in die Region zu bekommen. Der FC 08 Villingen habe bereits für ein Spiel gegen den SC Freiburg II angefragt. Auch habe der Öschberghof bereits genügend Interessenten aus dem Profi-Fußball aus Deutschland und Großbritannien. "Wir haben meist Vereine, die nur über eine kurze Vorbereitungszeit verfügen, weil sie etwa in der Champions League mitspielen", erklärt Mirko Bartl.
  • Bundesliga-Qualität: Damit sich die Profis auch auf den Rasen bei Aasen begeben, benötigt der natürlich eine entsprechende Qualität. Auch hier kommt die Expertise des Öschberghof-Teams zum Einsatz. Aktuell hat das Gras eine Höhe von 2,2 Zentimeter – das entspricht dem Fifa-Reglement. "Der Rasen hat Bundesliga-Niveau und wird entsprechend von einem Fachmann gepflegt. Die besondere Herausforderung liegt darin, die Qualität des Rasens jahrelang konstant zu halten", erklärt Heiko Hildebrandt, der beim Öschberghof für das Greenkeeping, die Instandhaltung und Bewirtschaftung der Rasenflächen, zuständig ist.

So wird die Einweihung gefeiert

  • Samstag, 30. Juni: Der Rasen wurde zwar schon von der ersten Mannschaft des SV Aasen benutzt, wird aber bei einer großen Feier am Samstag, 30. Juni, um 16 Uhr offiziell eingeweiht. Das Festwochenende wird auch dazu genutzt, den 90. Geburtstag des 1928 gegründeten Vereins ausgiebig zu feiern. Am Samstag spielt die erste Mannschaft des SV gegen den befreundeten Verein FC Männedorf aus der zweiten Schweizer Liga.
  • Sonntag, 1. Juli: Der Tag ist als Familiensporttag geplant. Um 10.30 Uhr beginnt er mit einem Bambini-Turnier im Street-Soccer-Court, ab 13 Uhr geht es dort mit der F-Jugend weiter. DFB-Fußball- und Schnupperabzeichen können gemacht werden, bevor es um 15 Uhr mit dem Turnier der E-Jugend-Mannschaften weitergeht. Den Tag über gibt es Vorführungen und Mitmachaktionen der Freizeitsportgruppen.
  • Montag, 2. Juli: Ab 17 Uhr gibt es ein Handwerkervesper. Um 19 Uhr findet ein Fußballspiel der Damen statt.
  • Mittwoch, 4. Juli: Dann startet auf dem neuen Platz das Freundschaftsspiel zwischen dem FC 08 Villingen und der zweiten Mannschaft des SC Freiburg. (guy)