Es soll ein Mofa-Rahmen sein, und es sind maximal 50 Kubik erlaubt. Was die Mannschaft der Burghexen für das kommende Mofa-Rennen von Freitag, 6. September, bis Sonntag, 8. September, in der Garage stehen hat, das erinnert auf den ersten Blick eher an eine Motocross-Maschine. „Eigentlich stellt man sich so ein Altherrenmofa mit langem Sattel vor“, sagt Frank Schöndienst, einer der Fahrer für die Hexen aus Pfohren. Die Anpassungen an die Maschine hat die Mannschaft nach und nach vorgenommen. Nach jedem Rennen fließen weitere Erfahrungen auch in die Technik und sorgen für Anpassungen.

Damit jeder die Mannschaft erkennt: Die Hexen-Scheme prangt vorne auf dem Mofa.
Damit jeder die Mannschaft erkennt: Die Hexen-Scheme prangt vorne auf dem Mofa. | Bild: Simon, Guy

Beim ersten Mal direkt der 15. Platz

Seit 2013 sind die Burghexen beim Rennen mit dabei. Auf die erste Teilnahme sind sie noch heute stolz: „Wir sind einfach drauf losgefahren“, sagt Schöndienst. Aus zwei bis drei Schrottkisten habe man eine zusammengebaut und erreicht schließlich von 50 Teilnehmern den 15. Platz. Eine beachtliche Leistung, geht es dabei zwar auch um das fahrerische Können, „das A und O ist allerdings, dass die Maschine das Rennen durchhält“, so Schöndienst. Schlamm, Dreck, Staub, Erschütterungen – und das dann 21 Stunden lang – sind ein Härtetest für das Mofa. „Das ist eine Materialschlacht„, erklärt Detlef Rapp, der als Mechaniker in der Boxengasse steht. Viele der Teile sind handgemacht. Es wird geschweißt und gefräst. Beim vergangenen Rennen reißt dem Team etwa die Kette. Ins Ziel kommen sie dennoch: Das Mofa wird geschoben, es gibt Applaus. Das gibt Motivation und macht auch die besondere Stimmung in Pfohren aus.

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Ohne Technik geht hier nichts: Detlef Rapp im Einsatz als Mechaniker beim vergangenen Mofa-Rennen.
Ohne Technik geht hier nichts: Detlef Rapp im Einsatz als Mechaniker beim vergangenen Mofa-Rennen. | Bild: Burghexen

Der Spaß steht im Vordergrund

Daher will die Gruppe dieses Mal zwar auch erfolgreich sein, es zähle jedoch eher der olympische Gedanke: Dabei sein ist alles. Entsprechend hat die Mannschaft der Burghexen um Frank Schöndienst, Tony und Robert Heizmann, Michael Hug, Detlef Rapp, Stefan Fricker, Paul Wolf und Michael Kornhaas den meisten Spaß bei den Vorbereitungen. Da wird sich freitags getroffen, gesprochen, gescherzt und geschraubt. „Wir sind alle Väter, berufstätig und haben nicht immer Zeit“, sagt Schöndienst. Daher sei man auch nicht bei anderen Rennen mit dabei, sondern nur bei dem in Pfohren. „Wir hoffen, dass die Motorsportfreunde Pfohren das noch lange machen“, ergänzt er.

Starr vor Dreck: Der Schlamm stellt die Technik vor große Herausforderungen.
Starr vor Dreck: Der Schlamm stellt die Technik vor große Herausforderungen. | Bild: Burghexen

Um 5 Uhr ist der Tiefpunkt erreicht

Das Rennen mache Spaß, sei aber auch sehr anstrengend. Besonders am Tiefpunkt, der etwa morgens um 5 Uhr erreicht ist: „Man ist kaputt, in der Boxengasse schlafen alle. Das ist ein toter Punkt. Der ist erst vorbei, wenn die Sonne aufgeht. Das gibt Motivation – obwohl es dann immer noch acht Stunden geht“, erklärt Schöndienst. Wenn dann alles vorbei ist, gebe es „einen Ganzkörpermuskelkater.“ Daher habe man beim Mofa auch eine Gabel eingebaut. Damit der Fahrer nicht ständig die Strecke mit jeder Beule mitfühlt. Es wackelt und ruckelt ständig, und wenn es regnet, dann muss die Maschine auch mal aus dem Matsch gezogen werden.

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Ab in die Kurve. Um das Gleichgewicht zu halten, geht das Bein zur Seite hinaus. Ist das Rennen vorbei, erwartet die Fahrer meist ein ordentlicher Muskelkater. | Bild: Burghexen

Zielflagge ist im Fokus

Von der großen Feier, die rings um das Rennen laufe, bekomme man in der Boxengasse weniger mit: „Das sind zwei Welten. Wir gehen vielleicht mal raus, um uns eine Gulaschsuppe zu holen, dann gehts wieder zurück in die Gasse“, sagt Rapp.

Das Ziel für die Burghexen am Wochenende ist klar definiert: „Wir wollen die Zielflagge sehen“, sagt Schöndienst. Ganz ohne Ehrgeiz geht es nicht.