Lang sollte es dauern: Um kurz vor 19 Uhr war dann auch der Gemeinderat für Donaueschingen ausgezählt. Der Anlass: Die steigende Beliebtheit der Briefwahl. Damit hatte Matthias Hummel, Herr über die Wahlen im Donaueschinger Rathaus, ja schon gerechnet und extra drei Briefwahlbezirke eingerichtet, damit die Auszählung schneller geht. Letztendlich hing die Verkündung des Ergebnisses dann doch an der Briefwahl, denn die drei Teams zählten immer noch, während für alle anderen Wahlhelfer Warten angesagt war. Denn 15 092 Wähler hatten der Briefwahl dem Gang ins Wahllokal Vorrang eingeräumt. Für alle anderen hieß es warten, schließlich durfte mit der Kreistagswahl und der anschließenden Ortschaftsratwahl erst begonnen werden, wenn die Gemeinderatswahl abgeschlossen ist.

Vor allem an der Spitze hat sich etwas getan: Die FDP und die Freien Wähler schließen zu der CDU auf. Während die Christdemokraten von 36,8 Prozent auf 28,9 Prozent fallen, erhöhen die Liberalen ihr Ergebnis von 17,6 Prozent auf 24,4 Prozent. Auch die Grünen holen auf und werden drittstärkste Kraft: Sie steigern sich von 14,6 Prozent auf 17,5 Prozent – erzielen aber mit 2,9 Prozentpunkten mehr keine so großen Zuwächse wie bei der Europawahl.

Auch die SPD widersetzt sich leicht dem bundesweiten Trend: Sie verliert, aber nicht so stark. Mit 1,8 Prozentpunkten landet sie bei 14,6 Prozent und liegt somit auf dem gleichen Rang wie die GUB, die ebenfalls 1,4 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen konnte. Und damit genau das gleiche Ergebnis wie bei der vergangenen Kommunalwahl im Jahr 2014 erzielt hat.

Und was heißt das nun für die Sitzverteilung? Insgesamt schrumpft der Gemeinderat um einen Sitz und hat zukünftig nur noch 34 Stadträte. Die CDU verliert drei Sitze und hat zukünftig nur noch zehn Stadträte im Gemeinderat. FDP und Freie Wähler bekommen zwei zusätzliche Sitze und werden in der kommenden Legislaturperiode mit acht Stadträten vertreten sein. Auch die Grünen wachsen: Sie erhalten einen zusätzlichen Sitz und sind dann zu sechst. Die Sozialdemokraten verlieren einen Sitz und sind zukünftig gleich groß wie die GUB – beide Listen werden mit fünf Stadträten vertreten sein.