Zwar war es während der Turniertage nur ganz leise in manchen Reden herauszuhören, doch hinter den Kulissen brodelt es heftig. Im Vorfeld gab es einige Unstimmigkeiten: Über die Verpachtung der Parkflächen, über die Zuständigkeiten und auch über einen städtischen Weg, der mitten durch das Polofeld verläuft und der eines schönen Tages mit rot-weißem Absperrband sehr deutlich gemacht wurde und das Fürstenhaus ziemlich vor den Kopf gestoßen hat.

Es gibt einigen Klärungsbedarf die kommenden Monate: Denn der Vertrag von Escon läuft noch bis zum nächsten Turnier. Kaspar Funke hätte die Möglichkeit eine Option zu ziehen, und seinen Vertrag mit der Stadt frühzeitig zu verlängern. Doch es gilt als fraglich, ob er dies auch wirklich machen wird, denn er möchte zwar das Turnier weiter ausbauen und wieder eine große Meisterschaft nach Donaueschingen holen, doch gleichzeitig will er auch ein paar Dinge aus der Welt räumen.

Planungssicherheit möchten wohl alle drei Parteien haben, jede ganz im Bezug auf ihre Interessen. Da bedarf es endlich offener Gespräche und auch einem entsprechenden Regelwerk, das die offenen Fragen in Form eines Vertrages regelt und eben auf einer zeitgemäßen Basis und nicht auf Grundlagen von 1978, als die Reitturnier-Gesellschaft gegründet worden ist.

Es geht jetzt nicht mehr darum, wer das größte Ego hat und wer am wenigstens von seiner Position abweichen muss. Denn es kann in dieser Sache keinen alleinigen Gewinner geben. Nur gemeinsam können Turnierchef, Stadtverwaltung und Fürstenhaus das Reitturnier für die kommenden Jahre auf gesicherte Beine stellen. Es ist ein bisschen wie damals im Sandkasten: Die schönste Sandburg entsteht doch immer, wenn man gemeinsam mit allen Schäufelchen und Förmchen daran baut, als sich gegenseitig die Spielsachen wegzunehmen. Und so ist es nun an der Zeit, all das „Mimimimi“, die Befindlichkeit, die Unstimmigkeiten und die Vorbehalte, die sich in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, über Bord zu werfen und gemeinsam an einem Strang ziehen.

Eine entscheidende Rolle kommt auch noch den Donaueschinger Stadträten zu, denn diese werden morgen Abend wohl in nicht-öffentlicher Sitzung darüber diskutieren und die Stimmung ist auch in deren Reihen etwas angespannt – die Aktion mit dem Absperrband soll nämlich auf Drängen der Stadträte geschehen sein – bloß wusste von den Gemeinderäten im Vorfeld niemand etwas davon.