Lange wurde geplant, doch so langsam gibt es die ersten sichtbaren Fortschritte im neuen Stadtviertel „Am Buchberg„. Im nördlichen Bereich sind schon die Stichstraßen zu entdecken, mit denen die 14 Bauplätze für Einzelhäuser erschlossen werden sollen. Auch die zukünftige Kindertagesstätte, die nicht nur für den Nachwuchs des neuen Stadtviertels gedacht ist, sondern die auch sonstige Betreuungsengpässe beheben soll, lässt sich schon erahnen.
Die Einzelhausbauplätze im Norden:
Nachdem Anfang März das Losverfahren für die 14 Bauplätze stattgefunden haben, wurden schon diverse Verhandlungsgespräche mit den zukünftigen Häuslebauern geführt. Angefangen wurde mit dem Los, das als erstes gezogen wurde. Nach und nach wird die Reihenfolge abgearbeitet. „Erste Notartermine sind vereinbart“, sagt Stadtbaumeister Christian Unkel, der gemeinsam mit der Stadtplanerin Lara Schneider und dem Amtsleiter der Bauverwaltung, Tobias Butsch, auch in der Geschäftsführung der zuständigen Konversions- und Entwicklungsgesellschaft sitzt.
Für den kommenden Monat sind die ersten Termine geplant. Und wenn die Kaufverträge unterzeichnet sind, können die zukünftigen Bewohner des neuen Stadtviertels auch bald mit dem Bauen beginnen, denn die Erschließungsarbeiten für den nördlichen Bereich sollen spätestens bis zum dritten Quartal dieses Jahres abgeschlossen sein. Zusätzlich sind auch zwei weitere Einzelhausbauplätze im nordwestlichen Bereich der Konversionsfläche laut Unkel durch einen Aufsichtsratsbeschluss im Rahmen der Direktvergabe an einen Investor verkauft worden. Dieser möchte dort dann zwei Einzelhäuser errichten, in denen jeweils fünf Wohnungen geschaffen werden sollen.
Kindertagesstätte: Das Untergeschoss steht schon
Gute Nachrichten gibt es auch für die zukünftige Kindertagesstätte. „Das Untergeschoss ist im Rohbau bereits hergestellt“, teilt Christian Unkel mit. Auf der Baustelle werde derzeit an der Decke des Untergeschosses, die gleichzeitig auch die Bodenplatte des Erdgeschosses ist, gearbeitet. „Sowohl Planungstermine als auch der Baustellenfortschritt befinden sich derzeit innerhalb des geplanten Terminrahmens“, sagt der Stadtbaumeister.
Während auf der Baustelle bereits gearbeitet wird, werden im Rathaus die nächsten Schritte geplant. „Aktuell wurde das zweite Ausschreibungspaket mit der technischen Gebäudeausrüstung und den Verglasungsarbeiten vergeben. Das dritte Ausschreibungspaket ist in Vorbereitung“, erklärt Unkel. Die erste Kostenberechnung geht von 5,7 Millionen Euro aus, eine Million Euro mehr, als die ersten Schätzungen ergeben haben. Bis die neue Einrichtung fertig ist, wird das ehemalige école maternelle übergangsweise als Kindergarten genutzt.
Interessenten erarbeiten Konzepte für den mittleren Bereich
Seit Anfang des Jahres befindet sich auch der mittlere Bereich im Besitz der Stadt. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) hat somit den zweiten der insgesamt drei Abschnitte der Konversionsfläche gekauft. Somit gehört nun der Stadt die Fläche oberhalb der Prinz-Karl-Egon-Straße. Ein Teil der Häuser ist noch in einem so guten Zustand, dass sie nicht abgerissen, sondern saniert werden sollen. „Wir sind mit verschiedenen Interessenten in Kontakt“, sagt Christian Unkel.
Und in einigen Fällen ist das Interesse auch schon ziemlich konkret, denn einige hätten schon mitgeteilt, dass sie Konzeptvorschläge erarbeiten wollen. Doch nicht alle Häuser sind von der Bausubstanz her in einem so guten Zustand, dass sie auch erhalten werden können: Zwei Reihenhäuser und ein Mehrfamilienhaus in der Prinz-Karl-Egon-Straße sollen abgebrochen werden.

„Die Ausschreibungen werden derzeit vorbereitet“, so der Stadtbaumeister. Nach Möglichkeit soll der Abbruch noch in diesem Jahr erfolgen. An diesen Stellen soll dann neuer Wohnraum geschaffen werden. Dazu braucht es allerdings auch Bebauungspläne. „Da diese größtenteils vorhabenbezogen die konkreten Konzepte für die verschiedenen Strukturbereiche integrieren sollen, müssen zunächst die Konzepte vorgelegt und im Aufsichtsrat beschlossen werden“, erklärt Unkel.
Preisgünstiges Wohnen ist ein wichtiges Thema
Eine wichtige Rolle werden dabei auch die Themen sozialer Wohnungsbau und günstige Mietwohnungen spielen. „Das ist für die KEG ein sehr wichtiges Thema“, so Unkel. Ende des Monats soll sich der Gemeinderat mit diesem Thema beschäftigen.
Von der SPD-Fraktion ist Mitte April ein entsprechender Antrag im Rathaus eingegangen. „In Donaueschingen finden die Interessenten für eine Mietwohnung nach Auskunft von der Wohnungsbaugesellschaft bei Neubauwohnungen keine Wohnungen unter einem Preis von circa zwölf Euro pro Quadratmeter“, heißt es darin. Auch in den Bestandswohnungen würde bei einem Mieterwechsel oft „signifikant“ die Miete erhöht. Deshalb müsse die Stadt im neuen Stadtviertel „Am Buchberg„ preisgünstigen Wohnraum schaffen.
Deshalb soll die Verwaltung prüfen, ob im mittleren Bereich Geschosswohnungsbau mit preisgünstigem Wohnraum verwirklicht werden kann. Auch soll die Verwaltung zu entsprechenden Investoren, die solche Projekte realisieren wollen, Kontakt aufnehmen. Des Weiteren soll geprüft werden, ob auch in Bestandsgebäuden preisgünstiger Wohnraum entstehen könnte.