Déjà-vu beim Gemeinderat

Über orientierungslose Gemeinderäte gab’s im letzten Jahr schon ein paar Zeilen. Und eigentlich könnte man diese ja auch glatt kopieren und hier wieder einfügen. Denn, so wie im vergangenen Jahr das richtige VIP-Zelt gesucht wurde, so lief es haargenau dieses Mal wieder ab. Am Zelt am Abreiteplatz wurden sie abgewiesen, das Pagolen-Zelt am Springplatz hatte noch zu. Wohin sollten sie denn nun? Der einzige Unterschied: 2017 hatte OB Erik Pauly noch allein im richtigen VIP-Zelt gewartet (das übrigens tatsächlich am Abreiteplatz steht) und sich gewundert, dass ihn alle Räte zeitgleich versetzt hatten, diese Mal nahm er gleich an der Suche teil. Abends suchte man dann allerdings die Stadträte vergeblich. Einzig CDU-Fraktionssprecher Konrad Hall war erschienen, doch gar nicht als Stadtrat, sondern als Sponsor. In diesem Jahr fand der Escon-Empfang nämlich ohne Stadträte statt und dass, wo sie sich doch hinter den Kulissen genau so so kräftig ins Zeug gelegt hatten wie Turnierchef Kaspar Funke, um das Reitturnier zu retten.

Familienmensch: Ab März hat Bernhard Kaiser mehr Zeit für seinen Enkel Moritz.
Familienmensch: Ab März hat Bernhard Kaiser mehr Zeit für seinen Enkel Moritz. | Bild: Jakober, Steph

Lars Niberg wird älter

Fast 30 Jahre lang war der Springreiter Lars Nieberg, der 1996 und 200 mit der Mannschaft Gold bei den Olympischen Spielen holte, stets beim Donaueschinger Reitturnier dabei. Nun stehen die Zeichen auf Abschied. „Es könnte durchaus sein, dass das mein letztes Turnier war, ich werde immer älter und meine Jungs immer besser“, sagt Nieberg. Es könnte dann durchaus sein, dass man ihn vielleicht durchaus noch als Zuschauer auf dem Reitturnier entdecken kann. Turnierchef Kaspar Funke versprach ihm Freikarten bis ans Lebensende.

Gedenken an Gerd Haiber

Yvonne Würthner, Chefin des Reit- und Fahrvereins, fand bei der Siegerehrung der Vielseitigkeit passende Worte für den tragischen Tod von Parcourschef Gerd Haiber: „Wir mussten Abschied nehmen von einem ganz besonderen Menschen“, sagte Würthner. Haiber sei es gelungen, in nur ganz kurzer Zeit die Vielseitigkeit in Donaueschingen wiederzubeleben und zu einem wichtigen Bestandteil des Turniers zu machen. „Wir werden seine Visionen, die er bereits für die kommenden Jahre hatte, in seinem Sinne und als sein Vermächtnis umsetzen und ihn so weiterleben lassen.“

Ärger im VIP-Zelt

Kein Wein, kein Essen nach dem Großen Preis und dann auch noch Selbstbedienung: Nicht ganz so glücklich waren einige Sponsoren mit dem neuen Caterer, der die Betreuung der VIP-Gäste nach dem Ausscheiden des Neudingers Jörg Kummerländer wenige Wochen vor dem Turnier übernommen hat. So manch einer soll sogar schon das Aus seines finanziellen Engagements beim Reitturnier bekundet haben. Dass die Luft brennt, war auch Kaspar Funke am Samstag bewusst. Mindestens eine dreiviertel Stunde räumte der Turnierchef selbst die Tische ab, um ein Zeichen zu setzen. Wie's nun weitergeht? Das wird man sehen, es werden wohl nach dem Turnier noch einige Gespräche folgen.

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Kein Bustransfer

Die Donaueschinger und der Bus, das ist ja so eine Sache. Beim Reitturnier gibt es zumindest keinen Bus mehr, denn das Angebot wurde von den Reitturniergästen kaum genutzt. Und wer dann doch auf das Angebot zurückgreifen wollte, der beschwerte sich gleich, dass der Bus nicht zu den persönlichen gewünschten Zeiten fuhr. "Wir haben's probiert, hat nicht funktioniert", sagt Funke. Und hat das Angebot kurzerhand nicht mehr angeboten. Wer sich allerdings am Samstag wunderte, dass in der Innenstadt keine blauen, sondern rote Busse unterwegs waren: Den Stadtbus, den gibt es weiterhin.

Die Krone für den Sieger muss stimmen: Hubert Straub sorgt dafür.
Die Krone für den Sieger muss stimmen: Hubert Straub sorgt dafür. | Bild: Jakober, Stephanie