Wenn sich auf Hüfinger Gemarkung die Freunde des Donaueschinger Reitturniers treffen, dann ist klar: Es dauert nicht mehr lange, bis der Schlosspark wieder zur internationalen Attraktion wird. Denn traditionell wird mit dem Treffen im Bel Nini die heiße Phase der Reitturnier-Vorbereitung eingeläutet und auch schon ein bisschen die Vorfreude genossen.

Denn schließlich sind es nur noch vier Wochen bis zum Reitturnier, denn aufgrund der Weltreiterspiele und der Tatsache, dass Donaueschingen als Sichtungsturnier ausgeschrieben ist, wird die Traditionsveranstaltung nicht am zweiten September-Wochenende stattfinden, sondern bereits vom 16. bis 18. August.

„Es ist eine Menge passiert“, sagt Turnierchef Kaspar Funke und meint dabei nicht die Vertragsverhandlungen zwischen Stadt und Fürstenhaus, sondern das, was auf dem Platz geschehen ist. „Für uns Laien ist das vielleicht nicht so offensichtlich, aber für die Fahrer haben wir enorme Verbesserungen der Bodenverhältnisse erreicht“, erklärt Funke. Es sei nun „erstklassig, was die Fahrer in Donaueschingen vorfinden“ würden.

Voller Lob ist auch Rudolf Temporini, Leiter des Fahrsports, der sonst eigentlich eher dafür bekannt ist, dass er die Bodenverhältnisse in Donaueschingen kritisiert. Temporini hat auf jeden Fall alles schon genaustens begutachtet und zwar mit dem Auto. „Da spürt man die Unebenheiten viel besser, als wenn man zu Fuß unterwegs ist“, erklärt der Experte.

Und sein Urteil? „Es ist eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren. Auch wenn wir noch nicht am Ende sind“, sagt Temporini, der auch schon seinen Blick auf das kommende Jahr richtet, wenn die Europameisterschaften im Gespannfahren in Donaueschingen ausgetragen werden. „Wir müssen auf jeden Fall die Hindernisse überarbeiten.“ So werden nicht nur die bestehenden Hindernisse erneuert und beispielsweise morsche Hölzer ausgetauscht, sie werden auch erweitert und anspruchsvoller gestaltet. Hinzu kommt, dass für die Europameisterschaften auch noch ein achtes Hindernis gebaut wird.

Doch nicht nur beste Platzverhältnisse werden die Zuschauer am Reitturnier vorfinden: „Es werden ganz viele neugierige Vierspännerfahrer nach Donaueschingen kommen“, sagt Temporini. Schließlich gelte es, schon einmal die Bedingungen für die Europameisterschaften auszuloten. „Und nächstest Jahr werden wir die ganze Weltelite in Donaueschingen haben.“

Mit etlichen Tonnen Sand wird aktuell auf dem Springplatz ein großes Wasserhindernis gebaut, das beim Reitturnier nicht nur den ...
Mit etlichen Tonnen Sand wird aktuell auf dem Springplatz ein großes Wasserhindernis gebaut, das beim Reitturnier nicht nur den Vielseitigkeitsreitern als Hindernis dienen, sondern auch in einen Parcours der Springreiter eingebaut werden soll.

Eine Menge ist auch schon auf dem Springplatz passiert, denn dort wurden Unmengen Sand verteilt, um mitten auf dem grünen Viereck einen Teich anzulegen. Er soll nicht nur den Vielseitigkeits-Reitern als Hindernis dienen, auch bei einem Springen soll die 22 Meter lange und neun Meter breite Wasserfläche ein Bestandteil des Parcours werden. Die Springreiter am Samstag sollen dann auch abwerfbare Hindernisse mit einer naturnahen Optik erhalten.

„Wir mussten mit den Arbeiten bereits jetzt beginnen, da wir viel über den Rasen transportieren mussten“, erklärt Gerd Haiber, Parcourschef für die Vielseitigkeit. Ihm sei es schon immer eine Herzensangelegenheit gewesen, die traditionelle Vielseitigkeit in Donaueschingen wieder aufleben zu lassen. 2017 bekam er die Gelegenheit dazu. Seither ist es seine Aufgabe, auf dem sonst so gepflegten Rasen für „Unebenheiten“ zu sorgen – aber so, dass das Grün keinen Schaden nimmt. Im vergangenen Jahr, als die Vielseitigkeit in Donaueschingen ihre Premiere gefeiert hat, reaktivierte er den alten Wall und baute ein provisorisches Wasserbecken. Dieses Jahr soll alles ein bisschen größer werden. Und so wartet auch das Wasserhindernis mit einer größeren Dimension auf. Da jedoch in den heiligen Rasen kein Loch gegraben werden darf, wird der Teich mit jeder Menge aufgeschüttetem Sand modelliert.

Schließlich gibt es mit der ehemaligen Vielseitigkeitsreiterin Claudia Kirchfeld-Pauly auch noch eine zweite Person, die sich um die neue Disziplin in Donaueschingen kümmert. Sie will ihre Kontakte nutzen, damit sich die Vielseitigkeit, die bei der Premiere beim Publikum gut angekommen ist, auch bei den Reitern als wichtige Veranstaltung im Terminkalender etabliert.