Viele Jahre hing die tonnenschwere Betonplastik der Heiligen Barbara an einem Gebäude im Eingangsbereich der Foch-Kaserne: für Vorbeifahrende und Passanten vom Hindenburgring her gut sichtbar. Jetzt muss sie einem Abriss weichen, besser gesagt ausweichen. Denn sie zieht nur um.
Ihr Status einer Schutzpatronin rührt von ihrem besonderen Bezug zur Artillerie. Und als in den unguten Zeiten der Wehrmachtsaufrüstung in Donaueschingen 1935 eine neue Artilleriekaserne in Betrieb genommen wurde, wurde die Schutzheilige der großkalibrigen Zunft Namensgeberin eines Militärareals, die nach dem Zweiten Weltkrieg zwar Namen und Nutzer der Kaserne in Richtung „Foch“ umfirmierte, im Bewusstsein der Einheimischen aber die Barbarakaserne blieb.
Und diese Bewusstseinspflege wird neue Nahrung finden. „Freistehend, auf einem Sockel. So werden wir sie im Eingangsbereich verorten.“ So kündigte es Kasernenfeldwebel Günter Barthel an, während die Steinheilige versandfertig gemacht wurde. Die Anfahrt zur „Frischzellenkur“ werde kurz sein, meinte der Stabsfeldwebel. Denn die Restaurierung der denkmalgeschützten Figur soll bei bisher offenem Kostenrahmen bei einem Fachmann in der Nähe erfolgen.
Keine Zukunft hat das Gebäude, das der Barbarastatue über die Jahre Schutz bot. Spitzhacke und Abrissbagger machen das Funktionsgebäude dem Erdboden gleich. Hier wird eine neue Sporthalle gebaut. Ebenfalls abgerissen wird ein kleineres Gebäude, das auch schon als Küche genutzt wurde. Nach dem Abriss entsteht dort eine Freifläche. Vielleicht kommt dadurch Barbara besser zur Geltung?