Von einem optimistischen Verlauf der Umsetzung kann heute keine Rede mehr sein: Nach wie vor steht die markante Bregbrücke mitten im Ort und nimmt Personen- wie Schwerlastverkehr unter den altbekannten engen Verhältnissen auf. Auf den Baustart einer neuen Brücke 2021, vor anderthalb Jahren geäußert, würde heute wohl niemand wetten.

Kartierung steht noch aus

Auch deshalb nicht, weil es beim Regierungspräsidium nicht so recht vorwärts zu gehen scheint. Die Brückenplanung ist noch in einem frühen Stadium. „Zurzeit überarbeitet unserer Straßenbauabteilung die Grundlagen für die weitere Brückenplanung. Auch die erforderliche Flussgebietskartierung der Wasserbauer steht nach wie vor aus“, gab Matthias Henrich aus der Pressestelle des RP einen vagen Zwischenstand. Wann belastbare Ergebnisse vorliegen werden, könne er im Moment leider nicht sagen.

Neben der Brücke spiegelt sich das Rathaus im Wasser.
Neben der Brücke spiegelt sich das Rathaus im Wasser. | Bild: Wursthorn, Jens

Der Stadt liegen derzeit keine aktuellen Verfahrensstand seitens des Regierungspräsidiums vor. Sie gehe aber nicht davon aus, dass das Bauvorhaben Bregbrücke durch die Längefeld-Zufahrt vom Regierungspräsidium Freiburg in seiner Priorisierung zurückgestellt wurde, sagt Rathaus-Sprecherin Beatrix Grüninger.

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Reinhard Müller, Ortsvorsteher im Ruhestand und über viele Jahre ganz nah am Projekt, sieht Parallelen mit dem Hochwasserrückhaltebecken, was die Umsetzung anlangt. „Da vergangen 22 Jahre zwischen dem Hochwasser 1990 und der Einweihung.“ Das letzte Gespräch mit Verantwortlichen im RP habe er Anfang September 2019 gehabt. Sollten alle Verfahren und Vorplanungen optimal laufen, könnte die Brückenplanung frühestens 2023/24 vorliegen. Weil der Brückenbau abschnittsweise erfolgen soll, sei mit einer zweijährigen Bauzeit zu rechnen.

Die im Jugendstil gehaltenen Stelen der Wolterdinger Brücke sollen sich auch in der Planung der neuen Brücke wiederfinden.
Die im Jugendstil gehaltenen Stelen der Wolterdinger Brücke sollen sich auch in der Planung der neuen Brücke wiederfinden. | Bild: Wursthorn, Jens

Trotz vagem Zeitplan halte das RP grundsätzlich an Abriss und Neubau fest. „Die Planung des Ersatzneubaus der Bregbrücken läuft uneingeschränkt weiter“, sagt RP-Sprecher Henrich. Die Zufahrt über das Gewerbegebiet „Längefeld“ stelle die Basis zum Ersatzneubau dar, da so enorme Umleitungsstrecken für den Landesstraßenverkehr vermieden werden können. Zudem sei der Ausbaustandard der Umleitungsstrecke durch das Gewerbegebiet für eine dauerhafte Führung des Schwerverkehrs derzeit als bedingt geeignet einzustufen.

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Keine Hoffnung also für die vielen Freunde der 1912/13 erbauten Bregbrücke. Die hätten sich gewiss, auch unter dem Vorzeichen anstehender Haushaltslöcher, gefreut, wenn die neue Zufahrt ins Gewerbegebiet Längefeld zur einzigen Schwerverkehrs-Querung der Breg würde und das alte Bauwerk Fußgängern, Radfahrern und Pkws vorbehalten bliebe.