Rasant wächst das neue Gebiet Am Buchberg in die Höhe. Im nördlichen Teil hat sich schon viel getan, eine Kindertagesstätte ist dort gut besucht, das Leben ist wieder in den ehemals militärischen Bereich eingezogen.
Ähnlich soll es nun auch im südlichen Bereich des Konversionsgebietes geschehen. Hier stehen zwei der markantesten Gebäude der Anlage. Jene zwei Häuser, die vom Hindenburgring groß zu sehen sind. Das werden sie auch weiterhin sein. Sie stehen unter Denkmalschutz und werden das Straßenbild auch in den kommenden Jahren beherrschen. Allerdings werden sie in Zukunft nicht mehr alleine dort stehen.

Vier Gebäude in diesem Gebiet wurden an die Deutsche Bauwert AG verkauft. Deren Vorstand Uwe Birk war nun in Donaueschingen vor Ort, um zu erklären, wie es im Gebiet weitergehen soll.
Wichtiger Schritt
Ein freudiger Anlass für die Stadt, so Oberbürgermeister Erik Pauly: ‚Für uns ist das ein wichtiger Schritt. Wir sind im Gebiet in enormem Tempo vorangekommen. Der Nordteil ist inzwischen komplett fertig.‘ An der Mitte sei man dran, jetzt gehe es im Süden um die wesentlichen Schritte: „Im Prinzip geht es ihr um den Kern des Gebietes.“ Den habe die Deutsche Bauwert erworben.
Auf den zeitlichen Rahmen sei man stolz: „Besonders wenn man bedenkt, dass hier 2015 noch rund 3000 Flüchtlinge untergebracht werden mussten.“ Bis Mai sollen nun auch die Abbrucharbeiten des mittleren Gebietes beendet sein.

„Wir sind froh, hier einen Anbieter mit hochwertigem Wohnbau zu haben. Auch ist es toll, dass der Denkmalschutz erhalten bleibe.“ Mit dem neuen Gebiet bei den Hans-Thoma-Höfen – unweit des Konversionsgebietes – passiere gerade sehr viel in der Stadt. Man arbeite dabei mit erfahrenen Partner zusammen.
Was soll genau passieren?
Drei der vier aktuellen Gebäude, jene zwei im Hindenburgring, eines in der Friedhofstraße, stehen unter Denkmalschutz. Das bedeutet: eines der Gebäude in der Friedhofstraße soll abgerissen und neu erbaut werden. In der Lücke im Hindenburgring soll zudem ein weiteres Gebäude entstehen. Sodass es schließlich fünf sein werden.
Rund 120 neue Wohnungen soll so entstehen. Man sehe allerdings auch eine Mischung mit Gewerbe: „Läden im Erdgeschoss: Bioladen, Tagescafé – wir fühlen da mit entsprechenden Kontakten auch schon vor. Interessierte können sich gerne bei uns melden“, erklärt Uwe Birk.
Sozial-Wohnungen
Dass die entstehende Bebauung hochwertig sei, „das ja. Gegen die Bezeichnung als Luxus würde ich mich allerdings wehren“, so Birk weiter. In einem der Neubauten soll es dann sozial-geförderte Wohnungen geben. Man habe mit der Deutschen Sozialbau ein Tochterunternehmen, das auch diesem Gebiet aktiv sei. Birk könne sich auch vorstellen, diesen Bereich weiter auszubauen: „Wir erwägen eine höhere Quote hinsichtlich der Sozialwohnungen. Die Förderlandschaft ist dazu aktuell sehr in Bewegung.“ Man wolle sich dazu auch noch mit der Stadt abstimmen.

Wenn alles soweit funktioniere, dann soll es im zweiten Halbjahr mit dem Projekt losgehen: „Wenn es später wird, dann liegt das nicht an der Stadt, sondern vermutlich am Denkmalschutz“, so Birk. Bei solchen Bauten gebe es oft Probleme, man realisiere sie aber gerne: „Es ist eines unserer Lieblingsthemen.“ Die Deutsche Bauwert sei auch beim Von-Richthofen-Park in den ehemaligen Villinger Kasernen aktiv, wo 380 neue Wohnungen entstehen.
Kein Konzern
Das Projekt in Donaueschingen „passt zu uns“, sagt Birk. Man habe es hier nicht mit einem Konzern zu tun. „Wenn wir irgendwo aufschlagen, dann machen wir dort auch gerne weiter.“ Die meisten Wohnungen sollen an Investoren gehen, allerdings nicht an Konzerne, wir haben Eigennutzer und viele private Investoren sind auch trotz der aktuellen Widrigkeiten nach wie vor kaufbereit.“

Beim Verkauf habe man darauf Wert gelegt, einen passenden Partner zu finden, so Christian Unkel, Stadtbaumeister und Geschäftsführer der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft mbH (KEG): „Es war eine Konzept-Ausschreibung, bei der viele verschiedene Gesichtspunkte beachtet werden mussten.“ Man habe es daher mit einem soliden Partner zu tun. „Jetzt geht es um einen wichtigen Bereich. Diese Gebäude sind hier prägend, wenn nicht sogar der wichtigste Teil“, so Unkel weiter. Man schaffe jetzt hochattraktiven Wohnraum.
Die Wohnbebauung sei hier in hundert Jahren von vier Seiten rund um das Militär gewachsen: „Die Chance haben die Investoren erkannt“, sagte KEG-Geschäftsführer Tobias Butsch.