1909 wurde die heutige Heinrich-Feurstein-Schule bezogen. Doch Dach und Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes müssen dringend saniert werden.

Im Haushalt für das Jahr 2024 waren dafür 800.000 Euro vorgesehen. Im September 2024 hat der Gemeinderat einer Anhebung dieser Summe auf 1,27 Millionen zugestimmt – doch dieses Budget wird wohl wiederum nicht reichen.

Asbest im obersten Stockwerk

Lukas Gäbele vom Architekturbüro Gäbele und Raufer aus Donaueschingen, das mit der Erstellung eines Sanierungskonzeptes beauftragt ist, stellte dem Gremium bei der Gemeinderatssitzung am 3. Juni die Ergebnisse der Untersuchungen vor.

Der Architekt Lukas Gäbele aus Donaueschingen.
Der Architekt Lukas Gäbele aus Donaueschingen. | Bild: Lukas Klein

Er berichtet von einer bösen Überraschung: Bei den Planungsarbeiten für die Sanierung der Heinrich-Feurstein-Schule entdeckten die Mitarbeiter in den Klassenräumen im obersten Stockwerk, dass sowohl die Bodenbeläge als auch der verwendete Klebstoff asbesthaltig sind. „Den Bodenbelag und die Kleberückstände zu entfernen, ist unglaublich aufwändig“, so Gäblers Einschätzung.

Denn nur ein zugelassenes Fachunternehmen darf diese Arbeiten vornehmen und auch nur unter Berücksichtigung besonderer Arbeitsschutzvorkehrungen. Die zusätzlichen Kosten für den Asbestrückbau belaufen sich, einschließlich der dafür erforderlichen speziellen Baustelleneinrichtung mit Sanitärräumen, Gerüsttürme für den außenseitigen Zugang, Kran und Abluft und Filteranlage auf rund 150.000 Euro.

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Handlungsbedarf besteht auch am riesigen Dach mit 1400 Quadratmetern Fläche. „Das Dach ist durch seine Geometrie äußerst komplex“, so Gäbele. Denn die Dachlandschaft besteht aus einer Vielzahl von zusammengesetzten und unterschiedlich stark geneigten Dachflächen. Und dieses Dach hat seine besten Zeiten hinter sich: Besonders im Winter dringt Schnee in den Dachraum ein.

Fassade mit Schadstellen und Rissen

In einem ähnlich schlechten Zustand ist die Fassade, die zuletzt 1990 saniert wurde. Es gibt Ausbrüche, Schadstellen oder Risse, vor allem an den Natursteingesimsen.

Vor allem am Dach und an der Fassade gibt es einige Schäden.
Vor allem am Dach und an der Fassade gibt es einige Schäden. | Bild: Denise Kley

„Es kommen finanzielle Mehrkosten auf uns zu“, so Gäbele. Deshalb muss der Gemeinderat nun darüber befinden, ob der Vorlage der Stadtverwaltung, nämlich den Mehrkosten von 370.000 Euro, zugestimmt wird. Hierzu sollen Gelder aus dem Budget des Neubaus der Realschule verwendet werden. Denn nach Vergabe der beiden PV-Anlagen für Realschule und Dreifeldsporthalle stehen dort, durch ein günstiges Ausschreibungsergebnis, noch etwa 385.000 Euro zur Verfügung.

Der Gemeinderat stimmt dem einstimmig und ohne größere Diskussion zu. Nun soll in den Sommerferien die Schadstoffsanierung starten. Bis Ende des Jahres soll die Sanierung dann – sofern alles nach Zeitplan verläuft – beendet werden.