Die Sache mit dem Realschul-Neubau könnte ja so schön sein. Doch es gibt ein Problem. So ein großes Gebäude mit vielen Lehrern und noch mehr Schülern kann man nicht einfach irgendwohin in den luftleeren Raum stellen. Nein, es braucht Wege, die zur Schule führen und auch wieder weg und zwar für alle unterschiedlichen Fortbewegungsmöglichkeiten. Fußgänger, Radfahrer, die Busse, die Eltern-Taxis und nicht zu vergessen: Die Lehrer müssen eigentlich auch noch irgendwo parken können. Jetzt ist das neue Stadtviertel am Buchberg zwar eine städtebauliche Spielwiese, aber es gibt doch gewisse Rahmenbedingungen und wenn es um das Thema Verkehr geht, wurde in Donaueschingen ja schon eine weniger ruhmreiche Einbahnstraßen-Geschichte geschrieben.

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Und da so ein Fiasko nicht noch einmal geschieht, hatte sich die CDU-Fraktion ein Verkehrskonzept für die Realschule gewünscht und auch bekommen. Ziemlich glücklich ist man bei den Christdemokraten mit dem, was da herausgekommen ist. Eine Busbucht an der Friedhofstraße und die Busse fahren dann in einer Schleife durch die Prinz-Karl-Egon-Straße. Es gibt eine Zone, wo die Eltern-Taxis halten sollen und ein Parkverbot auf der Villinger Straße. Auch die Parkplätze für Lehrer sind mittlerweile vorgesehen. Und über den Hindenburgring sollen Fußgänger und Radfahrer zentral die Straße mittels einer neuen Fußgängerampel queren können.

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Ja, das kommunalpolitische Leben könnte so schön sein. Wenn da eben nicht noch fünf andere Fraktionen wären, die aus ähnlichen oder ganz unterschiedlichen Gründen gar nicht so glücklich sind. Angefangen mit der FDP/FW-Fraktion. Dass die Liberalen von der Fußgängerampel, die zwischen den beiden Kreuzungen Villinger und Friedhofstraße entstehen soll, nicht glücklich sind und lieber eine Unter- oder Überführung hätten, ist kein Geheimnis. Doch auch die Schleife, die die Busse fahren sollen, kommt nicht ganz so gut an. Damit würde das grüne Band, dass das Konversionsgelände von Norden nach Süden durchlaufen soll, durchschnitten und das „Herzstück und Rückgrat“ des neuen Stadtviertels ruiniert. Es hätte doch ein ruhiges Stadtviertel werden sollen und nun fahren alle Busse mitten durch?

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Da können auch die Grünen mitgehen: „Für uns war der Grünzug eine Sensation“, sagt Michael Blaurock und fügt hinzu: „Die Busse brechen nur das Eis, die Autos werden folgen.“ Ob man nicht auch eine Busspur auf dem Hindenburgring unterbringen könnte. Und auch mit der Eltern-Taxi-Zone ist er nicht ganz so glücklich. 400 bis 450 Quadratmeter würden hierfür benötigt. Bei den Grundstückpreisen wären das 80.000 bis 100.000 Euro, die dafür investiert werden müssten, damit Eltern ihre Kinder zur Schule fahren.

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GUB-Fraktionssprecher Marcus Milbradt würde seine Tochter hingegen nicht mit dem Fahrrad zur Realschule fahren lassen. Das liegt weniger an der Realschule und dem neuen Stadtviertel, als an der Tatsache, dass der GUB ein Radwegekonzept fehlt. Und seine Fraktionskollegin Alexandra Riedmaier sieht die Fußgängerampel kritisch: „Andere würden darüber lachen, aber unsere Eschinger sagen: ‚Da ist ein Stau‘.“ Jetzt sei der Hindenburgring so langsam als Umfahrung anerkannt, das sollte nicht durch eine zusätzliche Ampel zerstört werden.

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Und für SPD-Fraktionssprecher Gottfried Vetter macht die ganze Querung vorerst einmal keinen Sinn, weil für den direkten und geraden Zugang zur Innenstadt vorerst noch die aktuelle Realschule im Weg steht. Schließlich müssten Fußgänger und Radfahrer spätestens dort nach rechts oder links ausweichen. Da könnten sie doch auch bis auf Weiteres die Kreuzungen Villinger und Friedhofstraße nutzen. „Der Grünzug funktioniert nur, wenn die Realschule weg ist.“