Gute Nachrichten aus der Karlstraße: Lukas Werb nimmt das Zepter des inhabergeführten Unternehmens Thedy in die Hand. Damit bleibt das Spielzeug- und Haushaltswarengeschäft in vierter Generation in Hand der Familie.

Der Weg steht früh fest

Lukas Werb hat, wie seine Mutter und Ex-Inhaberin, Karin Stocker-Werb, Betriebswirtschaft studiert und war danach bei einem Unternehmen als Personalchef tätig. Dass er früher oder später im Familienunternehmen landet, war aber von vorneherein klar. „Kaufmann zu werden, wurde mir in die Wiege gelegt“, sagt er.

Ein Haus mit langer Historie: 1918 erwarb Otto Thedy das Anwesen inklusive Ladenfläche.
Ein Haus mit langer Historie: 1918 erwarb Otto Thedy das Anwesen inklusive Ladenfläche. | Bild: Denise Kley

Nach Corona ist Lukas Werb dann in den elterlichen Betrieb eingestiegen und hat es sich zum Ziel gemacht, eine zweite Filiale außerhalb von Donaueschingen zu eröffnen. „Meine Expansionspläne wurden in der Familie zuerst belächelt“, erzählt er.

Zweite Filiale in Sigmaringen

Doch er lässt sich von seiner Idee nicht abbringen und eröffnet 2023 in Sigmaringen ein Geschäft. Fernab der elterlichen Aufsicht konnte er sich dort entfalten. „Um in die ganze Materie hineinzukommen, war dieser Schritt optimal. Ich konnte dort machen, was ich wollte, mich ausprobieren“, sagt er rückblickend.

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„Und wir sind echt begeistert, wie er das alles gemeistert hat“, lobt Mutter Karin Stocker-Werb. Und in der Sigmaringer Filiale laufen die Geschäfte seither rund, wie er sagt.

Ende 2024 legt er dann seinen Eltern nahe, über den Ruhestand nachzudenken und schlägt vor, das gesamte Unternehmen zu übernehmen.

Ratschläge für den Sohn

Etwas Wehmut ist bei Karin Stocker-Werb zwar auch im Spiel, aber letztendlich überwiegt die Freude, dass der 27-jährige Sohn nun die unternehmerische Verantwortung trägt, wie sie sagt. Doch sie gibt ihm einen Ratschlag mit auf den Weg: „Immer eine gesunde Bescheidenheit an den Tag legen und immer vorsichtig beim Einkauf von Waren sein. Und bei schwierigen Entscheidungen auf das Bauchgefühl hören.“

Er setzt auf Digitalisierung

Das nimmt sich Werb natürlich zu Herzen, wenngleich er als neuer Inhaber dem Unternehmen auch eine eigene Note verpassen will. „Mir ist es wichtig, das Erbe meiner Eltern fortzuführen und gleichzeitig innovative Wege zu gehen“, sagt er.

Auf 600 Quadratmetern ersteckt sich die Ladenfläche in der Karlstraße 11.
Auf 600 Quadratmetern ersteckt sich die Ladenfläche in der Karlstraße 11. | Bild: Denise Kley

Und er hat schon Pläne, wie das aussehen soll: Gerade steckt er im Aufbau eines Onlinehandels, er setzt auf Digitalisierung. Dazu gehört, mehr als 30.000 Artikel des Sortiments in ein System einzulesen und zu erfassen. „Ja, das ist viel Arbeit. Aber das ist der Weg in die Zukunft“, ist er überzeugt.

Nichts geht über den persönlichen Kundenkontakt

Dennoch wird das Herzstück des Unternehmens immer das Geschäft in der Karlstraße bleiben, der Fokus liegt auch weiterhin in der Begegnung mit den Kunden. Der persönliche Kontakt und eine fundierte Beratung werden nie aus der Mode kommen und sei der Grund, weshalb die Kunden gerne bei Thedy einkaufen: „Das beweist auch unsere große und treue Stammkundschaft“, sagt Werb.