Nur noch knapp sieben Wochen sind es bis zum Weihnachtsfest: Spekulatius, Glühwein oder Zimtsterne liegen bereits in den Supermärkten aus. In der Donaueschinger Innenstadt deutet dagegen noch wenig auf das Fest der Liebe hin.
Zum ersten Adventswochenende soll sich das aber ändern: Dann soll die Beleuchtung in der Kernstadt, auf dem Platz am Hanselbrunnen und vor dem Haus Mall angeschaltet werden, so die Stadtverwaltung. Und traditionell findet an diesem Wochenende dann auch immer die Weihnachtswelt statt.
Aber was ist darüber hinaus für diese Weihnachtszeit in der Donaueschinger Innenstadt geplant? Und wie möchten Händler und City Management Kunden nach Donaueschingen locken?
City Management setzt auf Gewinnspiele, weihnachtliche Schaufenster und gute Parksituation
Neben der traditionellen Straßenbeleuchtung setze man in diesem Jahr wieder darauf, dass die Händler ihre Schaufenster weihnachtlich dekorierten, erklärt Christine Neu, Leiterin des Donaueschinger City Managements. „Besonders für die Samstage ist das wichtig“, erklärt sie. „An diesen Tagen ist die Kaufkraft am stärksten und viele Geschäfte wollen an den Tagen länger offen bleiben.“
Außerdem plane das City Management, in der Woche vor dem Nikolaustag am Montag, 6. Dezember, die „Nikolausi-Aktion“. Dabei können Donaueschinger Nikoläuse in den Schaufenstern der Geschäften entdecken und Gutscheine gewinnen.
Was weitere Weihnachtsaktionen betreffe, könne sie aufgrund der aktuell steigenden Infektionszahlen keine Auskunft geben. Zwar blicke sie mit Sorge auf die Corona-Warnstufe, die vom Land ausgelöst wurde, glaubt aber, dass auch in diesem Jahr viele Menschen zum Weihnachtseinkauf kommen werden. Für einen Weihnachtseinkauf in Donaueschingen sprächen laut Neu die gute Parkplatzsituation in der Stadt und eine hohe Zahl an inhabergeführten Geschäften.
Längere Öffnungszeiten für wichtiges Weihnachtsgeschäft
Zu diesen inhabergeführten Läden gehört unter anderem auch das Haushalts- und Spielwarengeschäft Thedy. „Das Weihnachtsgeschäft ist in diesem Jahr besonders wichtig für uns und viele andere Händler“, sagt Inhaber Gerhard Werb, der gleichzeitig auch einer der Vorsitzenden des Donaueschinger Gewerbevereins ist.
„Mit Blick auf das vergangene Jahr kann man daher sagen: Solange wir öffnen können, ist es gut.“ Diesen Umstand wolle man in der Weihnachtszeit auch nutzen, und zwar mit Öffnungszeiten bis 18 Uhr an den Samstagen.

Das Geschäft in der Karlstraße sei aktuell gut besucht und die Regale gefüllt. Doch die weltweiten Lieferengpässe machen auch hier nicht Halt. „Die Lieferanten können aktuell nicht alles liefern“, sagt Gerhard Werb. Das beträfe Haushaltswaren genauso wie Spielsachen. „Da kann es manchmal sein, dass beispielsweise Gläser lieferbar sind, die Lieferanten aber keine Kartons haben.“
Inwiefern sich das auf die Weihnachtseinkäufe auswirke, sei bislang noch unklar, so Werb. Er empfiehlt daher, in diesem Jahr frühzeitig Weihnachtseinkäufe zu tätigen. „Last-Minute-Einkäufe könnten in diesem Jahr schwieriger werden.“ Denn: Zu diesem Zeitpunkt könnten bereits viele Waren vergriffen sein.
Buchhändlerin: „Der Lockdown zeigt noch immer Nachwirkungen“
Vergriffen sind bei der Buchhandlung Osiander bereits die Grußkarten. „Aufgrund des Papiermangels können sie nicht mehr gedruckt werden“, erklärt Geschäftsführerin Simone Zimmermann. Aber nicht nur in dieser Hinsicht sei man Betroffener der internationalen Liefer- und Produktionsengpässe. Viele Verlage druckten aktuell auch in geringerer Auflage, zudem sei die interne Konzernlogistik verzerrt, sagt Zimmermann. Sie rät: Wenn man jetzt schon weiß, was man verschenken will, sollte man bereits zuschlagen. „Was man hat, hat man.“

Das diesjährige Weihnachtsgeschäft beschreibt die Filialleiterin als „außerordentlich wichtig“. „Der Lockdown zeigt noch immer Nachwirkungen, nicht nur finanziell, sondern auch psychisch.“ Menschen sehnten sich nach der Begegnung. Mehr Menschen als sonst suchen den Austausch und die Beratung. Um dies auch für das Geschäft zu nutzen, habe man beschlossen, unter anderem die Öffnungszeiten an den Samstagen ab dem zweiten Advent bis 18 Uhr zu verlängern.
Inhaber von Bekleidungsgeschäft: Lieferengpässe? „Es fehlen 20 Prozent der Ware“
Beim Schaufenster des Herrenausstatters Schmoll ahnt man noch nicht, dass bald das Weihnachtsgeschäft ansteht. Doch bald werde man Fenster und Laden weihnachtlich schmücken, versichert Inhaber Patrick Schmoll. „Dann stellen wir im Laden einen Weihnachtsmann und weihnachtliche Düfte auf.“ Das Weihnachtsgeschäft sei auch für ihn und seine Mitarbeiter in diesem Jahr wieder sehr wichtig, sagt er. Verlängerte Öffnungszeiten an den Samstagen seien aber bislang nicht geplant.

Schmoll führt den Laden in dritter Generation, um das Jahr 1937 herum wurde das Modehaus eröffnet, erzählt er. An einen Lieferengpass wie er aktuell auch für Einzelhändler besteht, kann er sich nicht erinnern. „Es fehlen 20 Prozent der Ware“, sagt er. Ein konkretes Produkt sei nicht betroffen, vielmehr sei es querbeet: „Mal Jeans, mal weiße Hemden, mal Knöpfe, mal Anzüge.“ Die Waren lägen irgendwo auf der Lieferkette. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagt Schmoll.