Christian Köster betreibt den Lieferservice Donaueschingen. In der Hochphase der Corona-Pandemie 2020 setzten viele Gastronomen erstmals auf das Internet. Das lokale Angebot machte für sie Abholung und Lieferung an die Kunden technisch möglich.

Wie sieht es im Jahr zwei von Corona mit diesem Ableger von Kösters Werbeagentur aus? „Vor allem beim Burger-Restaurant ‚Twist Hoch 2‘ setzen wir weiter stark darauf“, sagt er. „Lieferung und Abholung sind etwa ein Drittel der Kundenkontakte am Tag.“ Und nach seinen Angaben lohnt sich das. „Das macht die Hälfte des Umsatzes aus.“
Allerdings gibt es beim Thema Lieferservice ein Problem: Personalmangel. Viele Gastronomen konzentrieren sich deshalb lieber auf das Präsenzgeschäft im eigenen Laden als den Außer-Haus-Verkauf. „Die Kollegen, die noch mitmachen, nutzen das System eher für die Abholung durch die Kunden“, räumt Köster ein.
Das bestätigt auch Güney Birdüzer, Pächter des Parkrestaurants in Donaueschingen. Er sei vor allem im Cateringbereich tätig und betreibe einen Biergarten. „Ich habe deshalb eher To go gemacht“, sagt Birdüzer.
Mitarbeiter wechseln in andere Branchen
Viele Mitarbeiter wollen sich laut dem Twist-Chef nicht mehr allein auf die Gastronomie als Standbein verlassen und weichen auf andere Branchen aus. „Sie wechseln zum Beispiel in den Einzelhandel“, hat Köster beobachtet. „Da fühlen sie sich sicherer, weil es dort weitergeht, wenn wieder ein Lockdown kommt.“
Durch das fehlende Personal hätten die Kollegen mit einem gut laufenden Lokal dann keine Zeit, zusätzlich noch Bestellungen zu den Kunden zu fahren. „Ich kann da mit meinen mehreren Geschäften noch mit dem Personal jonglieren“, sagt Köster. Und sein Haupt-Produkt, der Burger, sei in Sachen Lieferdienst auch dankbar.