Während sich Heiner Greiner einen Käfer, Baujahr 1964, zulegte, hatte der von Rudolf Weber schon einige Jährchen mehr auf dem Buckel. Den Führerschein machte Greiner noch in der Fahrschule vom Mercedes Hohner: „Mit fünf Fahrstunden und etwas Theorie war die Prüfung schon beim ersten Mal geschafft“, erinnert er sich. „Meine erste größere Tour ging im gleichen Jahr zum Zelten mit meiner Freundin über Varese in Italien nach Gap im Südosten von Frankreich zum Ziel nach L‘Estartit, ein Ferienort an der Costa Brava.“ Auf der Heimfahrt von dieser Tour hörte er jedoch plötzlich ein gleichmäßiges Klopfen, was ihn sofort zum Anhalten zwang. Nach dem genauen Abtasten der Reifen konnte er sodann ein Stück vom Profil abheben: „Damals fuhr man noch die preiswerten, runderneuerten Reifen, denen die Hitze auf der Autobahn nicht ganz so gut tat“, berichtet Greiner lachend.

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Rudolf Weber investierte 400 Mark für seinen Käfer. Die erste größere Fahrt ging nach Bologna in Italien. „Hingekommen bin ich nicht nur ohne Navi, sondern auch ganz ohne Straßenkarten, nur nach den Ortsnamen und dem ungefähren Straßenverlauf im Kopf“, erzählt Weber. „Meine Fahrtauglichkeit habe ich im italienischen Großstadtverkehr einem Härtetest unterzogen“, so der Donaueschinger schmunzelnd. Dass bei der Rückfahrt der Sprit mal wieder knapp geworden ist, war Usus: „ Ich hatte gerade noch fünf Fränkli, wusste aber, dass es in Winterthur damals schon eine Münztankstelle gab“, erinnert sich der Käfer-Fahrer. Am Ende hat es gereicht, und er kam spät nachts in der Donaueschinger Karlstraße an. Nach und nach hat er seinen Käfer aufgemotzt: „Becker Autoradio aus einem Mercedes und Zusatzfernscheinwerfer, beides von Schrotthändlern.“

Die ersten größeren Touren mit den Käfern erlebten die beiden guten Freunde noch getrennt, erst 1976 sind sie dann gemeinsam – jeder mit einem Renault R4 Fougonette und Dachzelt – an der Donau entlang bis ans Schwarze Meer gefahren.