Für manche gehört es einfach dazu: das Feierabendbier. Oder die Zigarette nach einem anstrengenden Alltag. Doch immer mehr Jugendliche und jungen Erwachsene verzichten bewusst darauf. Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung trinken von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahre nur 32 Prozent regelmäßig Alkohol. Auch beim Rauchen gehen die Zahlen zurück. Doch was sind die Gründe?
Warnhinweise und Bilder schrecken ab
„Ich glaube schon, dass Jugendliche aufgrund von den abschreckenden Bilder weniger rauchen“, sagt Jan Friese. Zudem sei der Jugend bewusst, wie schädlich Zigaretten sind. „Trotzdem gibt es genügend Raucher“, sagt der Hüfinger. Der 20-Jährige trinkt selten, da er oft der Fahrer ist.

„Das ist für mich kein Problem. Man kann auch ohne Alkohol Spaß haben“, sagt er. Gegen ein gutes Glas Wein oder Gin hat er nichts, im Gegenteil: „Durch Alkohol wird man freier, entspannter und kann loslassen.“ Ihm ist es bewusst, das Rauchen eine Sucht ist. „Man redet sich ein, dass Rauchen Spaß macht und Nikotin entspannt.“ Grund dafür seien die biologischen Vorgänge dahinter. Letztendlich solle dies aber jeder für sich selbst entscheiden, so Friese.
Ganz verzichten?
„Ich trinke jedes Wochenende Alkohol – etwa auf einer Party, wo es doch mal mehr als zwei Bier seien können. Oder doch mal nur ein Glas Gin Zuhause für den Geschmack“, sagt Pascal Storz. Ganz auf Alkohol würde er ungern verzichten.

„Dennoch sollte man seine Grenzen kennen und es nicht übertreiben“, sagt der 23-Jährige. Er ist sich unsicher, ob sich in seinem Bekanntenkreis der Alkoholkonsum gemindert hat: „Ich denke, dadurch dass jetzt die Clubs zwei Jahre zu hatten und keine Partys oder Festivals stattfanden, ist der Alkoholkonsum etwas gelindert worden.“
Rauchen käme für ihn allerdings nie in Frage. „Zigaretten sind für mich ein absolutes No Go.“ Sehr selten rauche er Shisha.
Alkoholfreie Alternativen
Lea Suppes trinkt unregelmäßig Alkohol. Für sie ist der Gruppenzwang, wenn ihre Freunde Alkohol trinken, kein Grund selbst zum Glas zu greifen. „Alkohol muss nicht immer sein“, sagt die Donaueschingerin.

Schließlich gebe es auch noch genügend alkoholfreie Getränke. Sie versucht, auf ihren Körper zu hören. Suppes trinkt nur, wenn sie auch wirklich Lust darauf hat und dann in Maßen. „Da braucht es Verantwortung“, findet sie. Sie könnte es sich vorstellen, dass die Jugend weniger Alkohol konsumiert, stattdessen aber zu weichen Drogen wie Marihuana greift.
Zigaretten rührt sie nicht an. „Ich rauche nicht, da ich kein Verlangen danach habe.“ Deshalb lässt es die 21-Jährige sein, schließlich sei es ja auch schlecht für den Körper.
Und der Rest? Der SÜDKURIER hat zu dem Thema eine nicht repräsentative, anonyme Umfrage in den sozialen Medien durchgeführt. 155 Jugendliche zwischen 18 und 25 aus dem Städtedreieck haben daran teilgenommen: 53 Prozent geben an regelmäßig zu trinken. Nur 25 Prozent rauchen regelmäßig. 15 Prozent geben an, schon mal Drogen konsumiert zu haben.