Seit November können Donaueschinger Bürger gut erhaltene, aber nicht mehr benötigte Dinge in eine Hütte legen. Dort können sie diese dann für neue Gegenstände eintauschen. Umgesetzt hat die Idee die Bruderhausdiakonie. Was es damit auf sich hat.

Tauschhüttle entstand wegen eines Wettbewerbs

„Die Idee entstand im Rahmen eines Nachhaltigkeitswettbewerbs. Den schreibt die Bruderhausdiakonie intern unter den Zweigstellen aus“, berichtet Stefanie Leber, die das Projekt maßgeblich mit begleitet hat. Im Team und gemeinsam mit Klienten überlegten die Eschinger, wie man Nachhaltigkeit und Nachbarschaft vereinen könnte.

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Zuerst stand die Idee eines Tauschtages. Doch das wäre zu aufwendig gewesen. „Irgendwann kam uns dann dieses Konzept“, berichtet Leber. Also schnappten sich Mitarbeiter und Klienten einen ausrangierten Marktschrank von einem Bauernhof und schleiften und strichen diesen an. Das Fundament lieferte die Baugenossenschaft.

Vom Buch bis zur Spätzlespresse ist alles dabei

Im November 2024 ging das letztlich auch ausgezeichnete Projekt an den Start. Seitdem wird es sehr gut angenommen, wie Leber sagt: „Wir werden oft darauf angesprochen. Es ist schön, dass der soziale Gedanke auch bei den Bürgern ankommt.“

Auch wenn sich manche nicht an die Spielregeln halten – Kleider und Lebensmittel sind verboten. Doch Bücher, Schmuck, Dekoartikel, Spielsachen und sogar Schulranzen und Spätzlespressen wechseln am Klinikum ihren Besitzer.

Die Regeln der Diakonie werden größtenteils respektiert.
Die Regeln der Diakonie werden größtenteils respektiert. | Bild: Daniel Vedder
Vor allem Bücher finden den Weg von einem Besitzer zum nächsten.
Vor allem Bücher finden den Weg von einem Besitzer zum nächsten. | Bild: Daniel Vedder
Handtaschen, Sporttaschen und sogar Schulränzen wechseln beim Tauschhüttle den Besitzer.
Handtaschen, Sporttaschen und sogar Schulränzen wechseln beim Tauschhüttle den Besitzer. | Bild: Daniel Vedder

Der soziale Aspekt spielt eine wichtige Rolle

Für Leber spielt auch der soziale Aspekt eine wichtige Rolle: „Es ist schön, dass auch Familien daran teilhaben können, die nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, immer Neues zu kaufen.“

Jeden Tag legt eine Handvoll Menschen Neues in die Hütte – und sucht sich dafür etwas aus. „Wir beobachten immer wieder Autos, die gezielt am Tauschhüttle halten und dort Sachen abladen“, freut sich Leber.