Wer beim Betrachten der leeren Pausenhöfe an den Schulen das Gefühl hat, dort tue sich nichts, der irrt. Im Inneren der Lehrgebäude brummt es vor Geschäftigkeit. Mit Lockerung der Corona-Verordnung und der Erlaubnis für die Schulen, die höheren Klassen kurz vor der Prüfung wieder im Schulgebäude unterrichten zu können, startete ein Planungsmarathon. Ein Marathon deshalb, weil ständig neue Anpassungen gemacht werden müssen.
Schulleben vermisst
„Wir freuen uns sehr, dass das Leben schrittweise wieder ins Haus zurückkehrt. Schüler, Lehrer und die Verwaltung vermissen das gemeinsame Lernen und Leben, das Schule ausmacht“, sagt Mario Mosbacher, Rektor des Fürstenberg Gymnasiums.
Pläne ausarbeiten
Derzeit sei man mit Zahlenerhebungen beschäftigt: „Lehrkräfte und Schüler, die der Risikogruppe angehören, werden auch nach dem 4. Mai von zu Hause aus unterrichten und lernen“, erklärt Mosbacher. Die Zahlen seien Grundlage für die weiteren Planungen. Berechnet werden auch neue Stundenpläne. Jeweils optimiert auf die neuen Bedingungen: „Mit angepassten Unterrichtstakten, versetzten Pausenzeiten und optimierten Unterrichtszeiten.“
Gesundheit mit Priorität
An erster Stelle stehe dabei die Gesundheit der Personen im Haus. Bereits seit den Osterferien arbeite man gemeinsam mit der Stadtverwaltung an entsprechenden Konzepten: Platz im Gebäude sei ausreichend vorhanden, um die Unterrichtssituationen entsprechend zu entzerren: „Wir haben bereits ein ‚Verkehrskonzept‘ für das Haus aufgestellt: manche Flure sind Einbahnstraßen, Treppen wurden geteilt. Alles mit dem Ziel, die Einhaltung der Abstandsregeln sicherzustellen“, erklärt der Rektor.
Im Lehrerzimmer sorgen Plexiglasscheiben für räumliche Trennung, zentral und an mehreren Stellen im Schulhaus und in den Unterrichtsräumen soll zusätzlich flüssiges Desinfektionsmittel zur Verfügung stehen.
„Schüler werden über unsere digitale Lernplattform, weitere digitale Medien und Werkzeuge, Videokonferenzen, E-Mail und auch Telefon mit Arbeitsmaterialien versorgt und beim Lernen begleitet“, sagt Mosbacher. Allerdings könne Homeschooling kein kein vollwertiger Ersatz für das Lernen in der Schule sein.
Schulen sprechen sich ab
Auch an der Realschule ist man mit Vorbereitungen beschäftigt, warte allerdings auch noch auf genau Angaben des Kultusministeriums, was genau umgesetzt werden müsse. „Die Schulen sprechen auch miteinander und es gibt einen regen Austausch“, sagt Rektorin Katja Fox. Man werde sich dabei auch mit der Verkehrssituation beschäftigen. Sodass es gelinge, etwa Schüler aus den Ortsteilen koordiniert ankommen zu lassen.

Für die Schüler der Klassen 9 und 10 stehen ausreichend Räume zur Verfügung: „Das ist kein Problem“, so Fox. Auch hier sei man damit beschäftigt, entsprechende Pläne zu erstellen: „Es geht hier etwa um die Risikogruppen unter Schülern und Lehrern.“ Wenn alle Informationen vorliegen, dann können auch die Stundenpläne erstellt werden. Ende April stehe dann fest, was an Auflagen genau kommen werde. „Manches lässt sich ja schon ausmalen, wie etwa Desinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen“, so Fox. Momentan sei alles ein doppelter Aufwand, „aber machbar.“
Seit dieser Woche gibt es einen Online-Unterricht. „Das funktioniert über eine Team-Konferenz, für die die Schüler einen entsprechenden Login bekommen. Daran werden sich alle sicher erstmal gewöhnen müssen.“ Das laufe bis zum 4. Mai weiter, dann müsse man wieder umdenken. Für die Abschlussprüfungen werde man die Klassen wohl aufteilen.

Planerisch eine andere Hausnummer
„Wir müssen in verschiedenen Richtungen planen“, sagt Wolfram Möllen, Rektor der Eichendorffschule. Der Zusammenhalt unter den Schulen sei dabei sehr gut. Auch im Rathaus werde für die Schulen schon mitgedacht. „Viel geht über den kurzen Dienstweg“, so Möllen. Man werde die Klassen 9 und 10 aufteilen, schichtweise unterrichten und unterschiedliche Ausgänge nutzen. „Das ist planerisch eine ganz andere Hausnummer. Aber das Gebot lautet, die Schulsituation wesentlich zu entzerren.