Die Bauarbeiten in der Robert-Gerwig-Straße im Donaueschinger Gewerbegebiet Breitelen biegen auf die Zielgerade ein. Hier hat ED Netze im Jahr 2021 damit begonnen, für 18,4 Millionen Euro einen neuen Standort auf einer 15.000 Quadratmeter großen Fläche zu bauen.

Jetzt, drei Jahre später, ist es endlich soweit. In das neue Gebäude kehrt bald Leben ein. Den aktuellen Baufortschritt zeigt eine eigens installierte Webcam.

Hier muss alles rein: Unser Bild zeigt einen aktuellen Panoramablick in das künftige Energiedienst-Lager im Neubau an der ...
Hier muss alles rein: Unser Bild zeigt einen aktuellen Panoramablick in das künftige Energiedienst-Lager im Neubau an der Robert-Gerwig-Straße im Donaueschinger Gewerbegebiet Breitelen. | Bild: David Strittmatter

Die Stunden des alten Standorts an der Prinz-Fritzi-Allee, gegenüber dem Altenheim St. Michael, sind dagegen gezählt. Der Umzug steht an. Über 80 Arbeitsplätze, das Lager, die Büros, Werkstatt, Fuhrpark und Arbeitsgeräte wechseln ihren Standort, und zwar so, dass der laufende Betrieb nahtlos weitergeht. Wie soll das funktionieren?

Lastwagen fahren zwei Tage lang

„Der Umzug erfolgt in zwei Schritten“, erklärt David Strittmatter, stellvertretender Projektleiter für das Neubauprojekt. Zuerst ziehe der Lagerbereich um. Geplant ist hierfür ein Zeitfenster von Donnerstag, 4. Mai, bis Freitag, 5. Mai. Klingt überschaubar, ein Blick in das bestehende Lager zeigt aber, das wird nicht einfach.

Lageristin Sandra Engesser gewährt dem SÜDKURIER einen Einblick. Im Innenbereich lagern hunderte Teile in Hochregalen. Einen Teil davon hat Engesser bereits geräumt und alles mit Unterstützung von Kollegen in Gitterboxen für den großen Umzugstag bereitgestellt.

Vor der Halle auf dem Hof lagern zusätzlich 100 riesige Kabelrollen. Jede einzelne bringt bis zu neun Tonnen Gewicht auf die Waage. Auch die müssen alle mit und bis Dienstag muss hier alles vorbereitet sein.

100 solcher Kabeltrommeln lagern aktuell noch auf dem Gelände an der Prinz-Fritzi-Allee.
100 solcher Kabeltrommeln lagern aktuell noch auf dem Gelände an der Prinz-Fritzi-Allee. | Bild: Fröhlich, Jens

Langweilig wird es Strittmatter bis dahin sicher nicht werden. Für Dienstag sind zahlreiche Lastwagen auf das Betriebsgelände bestellt. „Pro Fahrt lassen sich drei dieser Kabelrollen transportieren“, erklärt Strittmatter. Pro Lastwagentransport wird eine Stunde Zeit einkalkuliert. 15 Minuten für die Verladung am alten Standort, 15 Minuten für das Abladen am neuen Platz, dazu kommen die Hin- und die Rückfahrt.

„Wir werden die Fahrzeuge in einer Art Kreisverkehr fahren zu lassen, also auf unterschiedlichen Strecken für Hin und Rückfahrt, damit sich diese nicht begegnen oder gegenseitig behindern“, sagt Projektleiter Andreas Binczyk. Die genauen Routen stünde aber noch nicht fest.

Rückbau beginnt nach Auszug

„Wir sind auf der Zielgeraden und es gibt nur noch kleine Hürden“, so Binczyk weiter. Schief gehen sollte auf den letzten Metern aber dennoch nichts. Denn der Startschuss für den Rückbau des alten Gebäudes soll zeitnah fallen. Es soll Platz für einen Neubau des Altenheims St. Michael geschaffen werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Beim benachbarten Bürogebäude ist noch etwas mehr Spielraum möglich. Der Umzug dieses Bereichs soll von Montag, 22. Mai, bis Mittwoch, 25. Mai, über die Bühne gehen. Hier ist eine Nachnutzung geplant und bereits ein Nachmieter gefunden. „Dafür wird das Gebäude sukzessive umgebaut“, erklärt Binczyk.

Aus dem Homeoffice zum neuen Arbeitsplatz

Der Umzug des Bürogebäudes stellt die Planer vor ganz anderen Herausforderungen als Tage zuvor beim Lagerbereich. „Es müssen viele unterschiedliche Sachen transportiert werden“, so Binczyk. Eben all das, was in Bürogebäuden so zu finden ist. Computer, Akten, Tische, Stühle und vieles mehr.

Alles muss mit. Denn viele Einrichtungsgegenstände seien erst vor kurzer Zeit neu angeschafft worden. „Das wird mehr Arbeit werden“, ist sich der Projektleiter sicher.

Das könnte Sie auch interessieren

Beim diesem Umzug soll stock- und flügelweise vorgegangen werden. Den Transport übernehmen Umzugsunternehmen. Die verwendeten Fahrzeuge werden etwas kleiner ausfallen.

Donaueschingen bleibt ein idealer Standort

Über 80 Mitarbeiter ziehen um. Sie verteilen sich auf die Unternehmen ED Netze, Energiedienst und Regiodata. Für die Zeit des Umzugsgeschehens besteht für alle die Möglichkeit, ins Homeoffice wechseln und die Zeit dort überbrücken.

Ihr nächster Arbeitstag im Unternehmen beginnt dann bereits im neuen Büro in der Robert-Gerwig-Straße. Die Neugier in der Belegschaft ist bereits groß. Viele Kollegen von Projektleiter Binczyk seien in den letzten Tagen zur Baustelle gekommen, um vorab zu spicken. „Sie wollten schauen, ob alles passt“, freut er sich.

Die Tage dieses Standorts an der Prinz-Fritzi-Allee sind gezählt. Im Mai steht erst der Umzug des Lagerbereichs an (im Bild hinten ...
Die Tage dieses Standorts an der Prinz-Fritzi-Allee sind gezählt. Im Mai steht erst der Umzug des Lagerbereichs an (im Bild hinten rechts), Ende Mai ziehen die Mitarbeiter im Bürogebäude (links im Bild) um. | Bild: Fröhlich, Jens

Als Grund, warum das Unternehmen überhaupt einen solchen Kraftakt in Angriff nahm, nennt Binczyk vorrangig das geringe Entwicklungspotenzial mitten in Donaueschingen. Im Gewerbegebiet Breitelen habe man dagegen noch Reserven für weiteres Wachstum. Mehr Platz, verbesserte Strukturen, ein modernes Raumkonzept und vernetzte Arbeitswelten zählt Binczyk einige Details auf.

Das könnte Sie auch interessieren

Außerdem sei der Standort ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Geplant sei Anschluss an das Nahwärmenetz. All das wäre auch an einem anderen Standort möglich gewesen. Warum also Donaueschingen? „Wir sind hier gut vernetzt und verankert. Die Lage und die Nähe zur Bundesstraße sind ideal“, so Binczyk.