Fremde Galaxien, Narren im Weltall und der Jedi-Meister persönlich löst die Donaueschinger Verkehrsprobleme: Der Frohsinn greift mit seinem Zunftballmotto nach den Sternen und fliegt als erste Zunft ins Weltall und dort gibt es einiges zu entdecken.
Beispielsweise den Planeten Suublotris, auf dem das Imperium gnadenlos seine Geheimwaffe einsetzen will – das Verkehrskonzept: Zum Glück hat OB Paulinobi (Alexander Bertsch als Erik Pauly) seine erste Adjutantin, Prinzessin Bea (Martina Dannecker als Beatrix Grüninger), die alles im Griff hat. Und natürlich dürfen Niko Skywalker (Julian Willmann als Niko Reith) und sein Vater Graf Vader (Markus Dörle als Bürgermeister Severin Graf).

Und ganz bösartige Pläne verfolgen die vier. Sie wollen die Stadt in zwei Zonen aufteilen, eine rote und eine blaue. Auch wenn Paulinobi wenig glaubhaft versichert: „Nein, keiner möchte die Stadt in zwei Zonen teilen.“ Allerdings hat er auch schon einen Jackpoint Pauly geplant, an dem er den Zonenwechsel kontrollieren will.
Da bleibt dem Jedi-Meister Yoga (Michael Schlatter) nur eine Aussage: „Erik, was für ein Trottel ihr doch seid.“ Und der Jedi-Meister heißt eben so, weil er auch auf „jedi Frag‘“ eine Antwort hat. Auch auf das Verkehrsproblem. Der marode Siedlersteg wird ausgebaut zur Schwebebahn, die bis zum Rathausplatz führt, so haben die „blauen Eschinger“ schon einen Weg. Und für die „roten Eschinger“ werden Tunnel gebaut. Problem gelöst.

Wäre es doch nur mit allen Problemen so leicht: Der Stadt fehlen einfach die Charakterköpfe und die großen Themen. Gilt es doch als Ehre, wenn man als Kommunalpolitiker auf der Zunftballbühne eine eigene Figur erhält, stellt sich die Frage: Welcher Gemeinderat ist so präsent und hat so einen eigenen Stil, dass ihn das Double leicht imitieren kann und jeder ihn erkennt.
Zu Zeiten von Konrad Hall, Claudia Jarsumbek und Claudia Weishaar schien das leichter. Neues Zunftball-Potenzial lieferten in den vergangenen Jahren lediglich Martina Wiemer, die aber als Stadträtin aufhören wird, und Niko Reith. Und die kommunalpolitischen Themen, an denen man sich närrisch so richtig schön abarbeiten kann? Verkehrskonzept, Leerstand-Management, Straßenbeleuchtung. Da sollten die Kommunalpolitik doch auch einmal etwas Neues liefern.
Der Frohsinn jedoch macht das Beste daraus und bietet trotzdem einen Zunftball auf höchstem Niveau mit allen Raffinessen aus Technik, Bühnenbaukunst und motivierten Schauspielern und Tänzern.
Das Zunftball-Motto zieht sich durch jede Nummer: ob nun die Tänze vom Gretle-, Zunft- oder Männerballett sind oder bei der Nummer mit dem Marsmännchen (Alexander Gut), das auf der Karlstraße mit dem Weihnachtsmann (Benjamin Bäurer) zusammenstößt. Hier haben die Kulissenbauer ganze Arbeit geleistet: Raumschiff und Weihnachtsmannschlitten ergeben ein Gesamtkunstwerk, das der Biedermann-Kunst ähnelt und so kommen Marsmännchen und Weihnachtsmann am Ende auch auf die Idee, ihre Unfallfahrzeuge für 20.000 Euro als Kunst an die Stadt zu verkaufen.

Die Werbeagentur MM Galaxus (Martina Dannecker und Nicole Speiser) macht ihre Arbeit auf dem Mond hervorragend und hat im Vorfeld auch schon einige Werbevideos wie für das Bräustüble oder das Erndle-Autohaus produziert, die dann eingespielt werden.

Und dann gibt es auch noch Ignaz (Markus Kuttruff) und Severin (Thomas Höfler). Sie landen mit ihrem Themomix-Raumschiff auf dem Rathausplatz, weil sie aus dem Rathaus ein Flaschenpost-Notsignal erhalten haben. Die Mission ist klar: Rettet Eschingen!

Denn der OB hat sich nach dem Erfolg des Steckenpferde-Poloturniers gemeinsam mit Kerstin Tristschler selbstständig gemacht und betreibt nun eine Werbeagentur im Südflügel des Schlosses. Und Severin wird vom einem heftigen Albtraum geplagt: Ein gewisser Michael Kollmeier will OB von Donaueschingen werden. Und die Liste der Probleme ist noch viel länger: Der Real schließt, der fünfte Optiker öffnet, Iganz und Severin finden keine Gastronomie, um ihren Hunger zu bekämpfen ...
Ähnlich hart trifft es die Armbruster-Band: Kai und Regina Armbruster, Alexander Bertsch und Peter Stelzl sind mit ihrem E-Raumschiff ins Weltall aufgebrochen und nun „völlig losgelöst“ von der Heimat unterwegs.
Dabei wären sie doch lieber in Fasnet-Eschingen, im Hirschen beim Wurstsalat oder beim Moosmann auf ein Bier. Und so singen sie sich durchs Weltall und stellen irgendwann fest, dass sie doch ziemliches Glück haben, denn sie sind auf dem Fasnetsplaneten, einem neuen Ohrwurm aus der Feder von Kai Armbruster, gelandet.