Bald schon startet wieder das Fest der Pferde auf den Immenhöfen. Vom 27. bis zum 31. Juli wird dann wieder Spektakel und Pferdesport geboten.

Was die Veranstalter in den 26 Jahren seit Bestehen nie auf ihrem Turnier haben wollten, das war ein VIP-Bereich. Natürlich mussten Tische reserviert werden – gerade zu den Turnier-Höhepunkten. Dennoch konnte in den Randzeiten jeder, der Lust hatte und einen freien Tisch fand, sich im Gastrozelt an der langen Turnierseite verköstigen lassen. Doch in diesem Jahr ist das anders.

Christian und Uschi Frese sahen sogar die Veranstaltung komplett gefährdet, weil sich kein Speise- und Getränkeanbieter fand, der die Veranstaltung gastrotechnisch übernehmen wollte.

„Wir haben über 40 Caterer von hier, über die Schweiz, Österreich bis nach Freiburg und sogar Hamburg angeschrieben, antelefoniert oder auch persönlich angesprochen, aber alle winkten nur ab“, erklärt Christian Frese.

Großes Risiko bei Veranstaltung

Die Antwort auf die Frage nach dem Warum deckte sich bei vielen Caterern: Zum einen leiden sie unter eklatantem Personalmangel, zum anderen müssen sie für die Löhne der Beschäftigten tief in die Tasche greifen. Zudem will keiner mehr das Risiko tragen.

Ein weiterer Aspekt ist: Wenn es mit dem Catering schiefgeht, könnte ganz schnell der Ruf des betreibenden Dienstleisters ruiniert sein. Zumal man beim Fest der Pferde auf den Immenhöfen von einer renommierten Veranstaltung sprechen kann, mit nationalem und internationalem Publikum.

Aber dann fand sich mit dem Villinger Unternehmen „Tellerrand“ in letzter Minute doch noch ein Bewirter, der bereit war, das Fest zu übernehmen. Dies aber unter klaren Rahmenbedingungen.

„Der Caterer will in diesem Jahr von uns wissen, wie viele Tische am jeweiligen Turniertag gebucht sind, und dementsprechend kalkuliert und bereitet er die Speisen zu“, erläutert Frese das Konzept.

Dunja und Wolfgang Zimmermann vom Bewirtungsunternehmen Tellerrand übernehmen jetzt beim Fest der Pferde das Catering. Dafür brauchen ...
Dunja und Wolfgang Zimmermann vom Bewirtungsunternehmen Tellerrand übernehmen jetzt beim Fest der Pferde das Catering. Dafür brauchen sie allerdings klare Rahmenbedingungen, die sich vom Gewohnten der vergangenen Jahre unterscheiden. | Bild: Tellerrand Catering

Wie sieht das Konzept 2023 aus?

Das bedeutet: Beim diesjährigen Umlauf muss ein Tisch gebucht werden, den man dann den ganzen Tag zur Verfügung hat. Oder: Gruppen mit bis zu sechs Personen finden sich ein und haben dann den ganzen Tag über ein- und denselben Tisch.

Heißt im Umkehrschluss: Wenn Personen etwa für den Showabend einen Tisch reserviert haben und auch dazu erst auf das Turnier kommen, dann bleibt der Tisch den Rest des Tages frei. Dort dann einfach Platz zu nehmen und mal eben schnell etwas zum Essen zu bestellen, ist dann nicht mehr möglich.

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„Und genau das war es, was es in den letzten Jahren ausmachte. Denn tagsüber waren die Tische oft leer – und so konnte jeder, der Lust hatte etwas zu essen, dies dann in gediegener Atmosphäre tun – abseits der Vereinsgastro oder der Food Trucks“, so der Turnierchef.

Es harzte im vergangenen Jahr

Und so musste man in diesem Jahr den Kompromiss mit verkauften Tischen eingehen, „denn man glaubt gar nicht, wie wichtig ein solcher Gastrobereich ist“, betont Frese.

Das merkte man spätestens im vergangenen Jahr, als es beim Catering eben im Gastrozelt etwas harzte, und man im Nachgang sogar dafür ein Entschuldigungsschreiben an die Sponsoren verfasste.

„Und wenn wir in diesem Jahr nicht so gehandelt hätten, hätten wir keine Bewirtung gehabt, und wir hätten die Veranstaltung nicht durchgeführt“, betont Christian Frese.

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Auch ist das Gastrozelt in diesem Jahr etwas kleiner, es wird circa 200 Sitzplätze geben. Durch die Verkleinerung des Gastrobereichs wurde Platz frei, damit man außerhalb des Zeltes noch Platz zur Verfügung hat, auf den dann Tische und Stühle gestellt werden, die die Besucher ohne Aufpreis mit direktem Blick in den Springparcours nutzen können.

Zudem sei geplant, die Tribüne an der kurzen Seite beim Einritt zu überdachen als Sonnen- oder Regenschutz.

Das Tagesticket kostet 148 Euro, eine Dauerkarte für alle vier Turniertage 540 Euro. Das Tagesticket für einen kompletten Tisch für sechs Personen kostet 870 Euro, die Dauerkarte für alle vier Turniertage 3000 Euro. Bei der Tischreservierung ist der Eintrittspreis bereits beinhaltet.