Erika Schorpp erinnert sich noch gut an den April 1966. Denn zu dieser Zeit hat die damals 22-Jährige ihren Führerschein gemacht. „Und die Prüfung gleich beim ersten Versuch bestanden.“ Dem SÜDKURIER schreibt sie: „Mein Fahrlehrer war zwar streng, aber meist schafften es doch alle, die Prüfung erfolgreich abzulegen.“ Noch heute sei sie stolz, den Führerschein gemacht zu haben. „Das war in den 1960er-Jahren längst nicht selbstverständlich – für Frauen schon gar nicht.“

Wie eine Liebe auf den ersten Blick

Noch im selben Jahr habe sich die heute 76-Jährige aus dem Donaueschinger Ortsteil Grüningen einen BMW-700 gekauft. „Ich fuhr von Neustadt mit dem Zug nach Freiburg und suchte in einem Autohaus nach einem Wagen, der mir gefiel.“ Die Wahl fiel schließlich auf den zwischen 1959 und 1965 produzierten BMW-700. „Der Wagen hatte einen Gebläse-gekühlten Heckmotor und circa 30 PS. Das Auto war eine Alternative zum VW-Käfer und sprach mich mehr an“, berichtet Schorpp. „Ich durfte in Anwesenheit des Verkäufers eine Probefahrt unternehmen und fuhr gleich nach Neustadt. Die Fahrt hat mir so gut gefallen, dass ich das Auto umgehend angemeldet habe.“

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Mit Blumenstrauß: Erika Schorpp aus Grüningen heute.
Mit Blumenstrauß: Erika Schorpp aus Grüningen heute. | Bild: privat

Genutzt wurde das Fahrzeug nicht selten für Tagesfahrten – „zum Beispiel auf den Belchen, in die Schweiz, oder auch mal, um die Mitternachtsmesse im Dom von Sankt Blasien zu besuchen“, führt Erika Schorpp aus. „An Sonntagen fuhr ich regelmäßig auf den Sportplatz, wo mein zukünftiger Mann als Schiedsrichter eingesetzt war.“

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Navigationsgeräte gab es zu damaligen Zeiten „natürlich noch nicht“, schreibt Schorpp. Doch ihre Schilderungen lassen darauf deuten, dass sie sich durchaus anders zu helfen wusste: „Was es aber gab, waren viele Wagen mit dem gleichen Kennzeichen. So fuhr ich, wenn ich mich einmal verfahren hatte, einem Autofahrer mit dem gleichen Kennzeichen hinterher. Mit dieser Methode bin ich immer zuhause angekommen.“ Nach zwei Jahren wurde der BMW-700 dann verkauft. „Ich heiratete meinen Mann Alois und wir benötigten nur noch ein Auto„, so die 76-Jährige.

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