Das Eschentriebsterben macht auch vor den Wäldern der Baar nicht halt. Deswegen müssen am Schellenberg demnächst die erkrankten Bäume gefällt werden, teilen die Forstbetriebe Fürst zu Fürstenberg und das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit.

Bei dieser Baumkrankheit handle es sich um einen aus Ostasien eingeschleppten Pilz. Sein Name lautet „Falsches Weißes Stängelbecherchen“. Der Pilz breite sich von Norden kommend seit dem Jahr 2007 in Deutschland aus und habe auch Süddeutschland erreicht. Experten rechnen damit, dass bis auf wenige resistente Bäume fast alle Eschen infiziert und durch den Pilz abgetötet werden.
Der Pilz befällt zunächst die Triebe des Baumes. Diese verfärben sich rostrot, bevor sie absterben. Anschließend faulen Stamm und Wurzel. Die Bäume verlieren den Halt und stürzen in sich zusammen, weswegen es zu ernsten Gefahren für Waldbesucher kommt. Den Förstern bleibe keine andere Wahl, als die Eschen einzuschlagen und abzutransportieren.
Eschenholz derzeit gesucht
Tröstliche Botschaft: Eschenholz sei derzeit gesucht. Schöne Stammstücke werden zu Möbeln verarbeitet, aus dem Rest des Baumes werden in einem österreichischen Werk gesuchte Naturrohstoffe für die Kleidungsproduktion gewonnen.
Besonders stark habe das Eschentriebsterben den zum Fürstlich Fürstenbergischen Forstbetrieb gehörenden Distrikt Schellenberg getroffen. Eigentlich würden sich hier die Eschen besonders wohlfühlen. Sogar eine Waldabteilung trage seit alters her den Namen dieser Baumart. Betriebsleiter Jens Borchers: „Jetzt müssen alle kranken Eschen sowie einige Fichten mit Stammfäule eingeschlagen werden.“
Schweres Gerät im Einsatz
Die Aktion solle zeitnah, noch im Februar rechtzeitig vor dem Laubaustrieb vorgenommen werden. Dabei werde schweres Gerät zum Einsatz kommen. Borchers: „Nur eine große und starke Maschine ist in der Lage, die brüchigen Bäume sicher zu Fall zu bringen. Der sogenannte Harvester operiert strikt von markierten Rückegassen aus, die er nicht verlassen darf.“ Auf diese Weise werde der wertvolle Waldboden geschont, erläutert der Fachmann.
Um den Baumnachwuchs auf dem Schellenberg müsse man sich indes keine Sorge machen. Aufgrund der Jagd habe sich in den vergangenen Jahren eine üppige Verjüngung aus vielen Laubholzarten, wie vor allem dem Bergahorn, natürlich verbreitet. Auch junge Tannen hätten sich angesamt. „Diesen kleinen Bäumchen wird durch die Holzernte nun Licht verschafft“, so Borchers. Kreisforstamtsleiter Frieder Dinkelaker weist darauf hin, dass der Wald für ein bis zwei Wochen gesperrt werden muss. Er appelliert an alle Waldbesucher, sich an die Sperrung der Waldwege zu halten. Ein Durchgehen sei in gesperrten Bereichen lebensgefährlich.