Es wird heiß, und zwar so richtig: Nachdem bereits es bereits Ende Juni kaum Abkühlung gab, steigen die Temperaturen weiter. Örtlich könnte am Mittwoch, 2. Juli, sogar die 40-Grad-Marke überschritten werden.
Gibt es bei derart hochsommerlichen Temperaturen an Schulen im Schwarzwald-Baar-Kreis eigentlich Hitzefrei? Wir haben nachgefragt.
„Ganz aktuell haben wir ein Schreiben vom Verband Bildung und Erziehung zu diesem Thema bekommen“, sagt Elmar Dressel, Rektor der Villinger Südstadtschule, einer Grundschule mit Ganztagsschule in Wahlform.

Von Seiten des Kultusministeriums, ob und unter welchen Umständen hitzefrei gegeben wird, gebe es keine strikten Vorgaben. Die Schulen dürften eigenverantwortlich entscheiden. Es gebe aber einige grundlegende Kriterien, um Hitzefrei zu geben: Frühestens nach der vierten Stunde und nur, wenn um 11 Uhr bereits 25 Grad im Schatten herrschen. Die Entscheidung liege dann letztlich bei den Bildungseinrichtungen.

„Schulen haben ja völlig unterschiedliche Bedingungen“, erläutert Elmar Dressel die Gründe. „Manche sind hitzeanfällig, andere weniger.“ Das merken sie auch an der Südstadtschule: Im Neubau mit seinen großen Fensterfronten werde es sehr heiß, im Altbau aus dem Jahr 1952 sei es besser.
Eltern verlassen sich auf Betreuung
An der Südstadtschule gebe es im normalen Vormittagsunterricht kein Hitzefrei. „Damit würden wir die Eltern in die Bredouille bringen, die sich darauf verlassen, dass die Kinder bis 12.30 Uhr in der Schule sind“, sagt Dressel. „Diese eine Stunde ziehen wird dann durch.“
Was sie aber machen: An besonders heißen Tagen dürfen die Ganztagskinder – wenn ein entsprechendes Einverständnis der Eltern vorliegt – um 13.30 Uhr statt um 16 Uhr gehen.
Diese Möglichkeit werde auch gerne in Anspruch genommen, wenngleich die Ganztagskinder auch die Angebote der Nachmittagsbetreuung nutzen würden: Wasserspiele, Wasserschlachten und Erfrischung auf der Wasserrutsche. „Das führt dann manchmal dazu, dass die Kinder nicht nach Hause wollen“, sagt der Schulleiter lachend.
So handhabt es die Donaueschinger Realschule
Auch in der Realschule Donaueschingen ist Hitzefrei weitestgehend kein Thema mehr, wie Schulleiterin Katja Fox erklärt: „Es ist aus der Zeit gefallen, auch wenn die Hitze ja stetig zunimmt.“ Durch die verpflichtende Nachmittagsbetreuung sei ein freier Nachmittag schwierig geworden.
Und dennoch: „Allerdings könnte es am Mittwoch nach der vierten Stunde Hitzefrei geben. Das hängt davon ab, welche Temperaturen wann erreicht werden.“

Am Nachmittag gebe es aber ohnehin keine Nachmittagsschule, berichtet Fox. Denn immer mittwochs und freitags stehen an der Schule Arbeitsgemeinschaften auf dem Stundenplan. Diese sind freiwillig. „Da können wir dann auch auf etwas besser sonnengeschützte Räume ausweichen oder sie in Absprache mit den Lehrern ganz ausfallen lassen.“
Klassenarbeiten zu verschieben – geht das?
Vormittags sei ein Raumwechsel ungleich schwerer, da alle Räume ausgelastet seien, sagt Fox. Auch das Verschieben von Klassenarbeiten sei kein Thema, da dies einen Rattenschwanz nach sich ziehen würde. „Dann müssten die Schüler alle Arbeiten vor den Notenkonferenzen gedrängt hintereinander schreiben.“

Abhilfe schafft die Donaueschinger Realschule mit einem Wasserautomaten und Überdachungen und Bäumen auf dem Pausenhof. Zudem sollen im sich im Bau befindlichen Neubau Lüftungen und automatische Jalousien eingebaut werden. Davon erhofft sich Fox in Zukunft eine Verbesserung.