Zwei Mal Drogen, einmal Drogen in Kombination mit Alkohol: In der vergangenen Woche hat die Polizei in Donaueschingen innerhalb weniger Tage drei Elektroroller-Fahrer aus dem Verkehr gezogen.
Die ertappten E-Scooter-Fahrer
Betrunken auf dem Elektroroller unterwegs – das neue Trenddelikt im Straßenverkehr? Nein, sagt Uwe Vincon, Leiter der Pressestelle im Polizeipräsidium Konstanz. „E-Scooter sind mit Sicherheit nicht das Trunkenheitsmobil.“ Aber: „Sie werden öfter kontrolliert, weil sich viele Fahrer nicht an die Bestimmungen halten.
„Viele denken: Wenn ich betüdelt bin, lasse ich das Auto halt stehen und nehme den Scooter.“Uwe Vincon, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz
Die kleinen Vehikel können maximal 20 Stundenkilometer schnell fahren – was offenbar mitunter zu Leichtsinn führt. „Viele denken: Wenn ich betüdelt bin, lasse ich das Auto halt stehen und nehme den Scooter“, sagt Uwe Vincon. Ein Irrglaube:
500 Euro Bußgeld
Ein Elektroroller oder E-Scooter gilt als Elektrokleinstfahrzeug und darf zwar ab 14 Jahren gefahren werden. Die Grenzwerte für Alkohol liegen jedoch gleich wie für andere Kraftfahrzeuge, erklärt Uwe Vincon: „Eine Ordnungswidrigkeit begeht derjenige, der im Straßenverkehr einen E-Scooter führt, der 0,5 Promille oder mehr Alkohol im Blut hat. Wer erwischt wird, zahlt mindestens ein Bußgeld von 500 Euro und muss mit zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot rechnen.“
Roller statt Auto
Der Polizeibeamte selbst ist leidenschaftlicher E-Scooter-Fahrer und hat in den vergangenen zwei Jahren 3000 Kilometer damit zurückgelegt. „Ich besitze gar kein Auto mehr“, sagt er und lacht: „Heute ist es anders herum als früher: Wenn ich doch mal ein Auto brauche, leihe ich mir eins von meinen Kindern.“ Er schätzt die unkomplizierte Mobilität, gerade auf Reisen, denn anders als ein Fahrrad muss ein E-Scooter im Zug nicht angemeldet werden: Zusammengeklappt gilt er als Gepäckstück.
Dennoch warnt Uwe Vincon davor, sich zu leichtfertig auf einen E-Roller zu stellen. „Jeder denkt, das ist wie Fahrradfahren, aber das ist es nicht. Man muss ein gutes Gleichgewichtsgefühl haben und die Balance halten können.“ Die kleinen Räder seien kippelig, die Bremsen oftmals nicht so kräftig wie erwartet.
Helm wird empfohlen
„Durch die kleinen Räder gibt‘s öfter Überraschungsmomente, etwa an Bordsteinkanten oder auf nasser Straße.“ Wer schlecht zu Fuß sei oder eine Hüftoperation hinter sich habe, sollte sich vorsichtig an den E-Scooter herantasten. Und: Ein Helm ist zwar nicht Pflicht, aber werde auf jeden Fall empfohlen.