Geboren wurde sie am 13. Juli 25 – und zwar im vergangenen Jahrhundert. Das ist Melanie Moser, die jetzt das stolze Alter von 100 Jahren erreicht hat. Geboren in Furtwangen, wuchs Moser in Schönwald auf. Ihre Familie war Inhaberin des dortigen Hotels Hirschen.

In jungen Jahren packte auch Moser regelmäßig im Gasthof an. Nach ihrem ersten Ehemann Heinz führte ihr zweiter Mann Moser aus dem elterlichen Betrieb hinein in ein Leben als Hausfrau. Nachdem auch er vor gut 30 Jahren verstorben war, hatte die Schönwalderin bis zuletzt noch einen Freund – Horst. Doch auch er starb vor drei Jahren.
Der Campingplatz in Pfohren war ihr Lieblingsort
Kennengelernt hatte die heute 100-jährige Horst an ihrem Lieblingsort – dem Campingplatz in Donaueschingen. An ihrem festen Platz am Riedsee hielt sich Moser bis zuletzt auf, wann immer es die Zeit zuließ.

„Am liebsten wäre sie für immer dort geblieben, aber im Alter von 98 Jahren mussten wir sie ins Pflegeheim bringen“, erzählt ihre Betreuerin Kerstin Matejka, die für Melanie Moser das Sprachrohr ist, denn aus gesundheitlichen Gründen fällt Moser das Sprechen schwer. Sie hatte ihre Freundin Melanie auf dem Pfohrener Campingplatz kennengelernt. 2005 war das.
Fleißig, hilfsbereit und höflich: Das ist die 100-jährige Melanie Moser
Weil Moser keine Kinder oder Verwandten hat, die sich um sie kümmern könnten, sprang die Stuttgarterin ein, die lange in Bad Dürrheim gewohnt hat. „Melanie ist eine fleißige, hilfsbereite und höfliche Frau“, berichtet Matejka.
Wie auch sie vermissen auch die Bewohner des Campingplatzes die umtriebige und lebenslustige Dame: „Zur Geburtstagsfeier waren auch der Chef des Platzes und ihre langjährige Freundin Ruth da. Melanie war auf dem Platz sehr beliebt“, sagt ihre Betreuerin, die auch eine Betreuungsbescheinigung hat und sich um andere ältere Menschen kümmert.
„Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach“
Am liebsten sei sie in der Sonne gesessen – das vermisse sie noch heute, erklärt ihre Pflegerin. Zwar spricht Moser nicht mehr viel – doch die Geselligkeit ist ihr nicht abhandengekommen. Das Spielen wie in alten Zeiten klappt auch im hohen Alter. „Sie spielt immer gerne Rommé mit mir, das machen wir noch heute“, sagt Matejka. Kreuzworträtsel gehören ebenso weiterhin zu ihrem Alltag.

„Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach, sage ich immer“, lacht Pflegerin Kerstin Matejka, die in ihre Rolle förmlich hineingerutscht sei. „Ich habe sie bis zuletzt in ihrer Wohnung in Triberg betreut.“ Doch auch diese musste Melanie Moser im vergangenen Jahr aufgeben – heute lebt sie in der Donauresidenz in Donaueschingen.
Sport und Eierlikör verhelfen zu einem langen Leben
Dass sie heute für ihr Alter noch so fit ist, verdankt sie dem Fahrradfahren und Wandern. „Und dem Eierlikör, den hat sie früher gerne jeden Abend getrunken“, schmunzelt die Betreuerin. Auch das Skifahren – damals noch auf Holzbrettern – im Schwarzwald gehörte zu den Hobbys der 100-Jährigen.

Moser, deren Lieblingsfarben rosa und pink sind, habe sich zudem immer gesund ernährt, erinnert sich ihre Freundin: „Deshalb ist sie vom Herzen her absolut gesund.“ Moser ist ihr richtig ans Herz gewachsen. „Deshalb will ich bis zuletzt bei ihr bleiben“, sagt Matejka.