Was einst nur auf Plänen zu erahnen war, nimmt jetzt immer konkretere Züge an. Die Umwandlung des einstigen Militärareals am Buchberg in einen neuen Stadtteil geht in die nächste Etappe.
Im Norden stehen bereits etliche Wohnhäuser, eine Kindertagesstätte betreut den Nachwuchs und mit dem offiziellen Spatenstich ist auch der Startschuss für die neue Donaueschinger Realschule gefallen.
Was jetzt noch aussteht, das ist der südliche Bereich des Konversionsgebietes, der an den Hindenburgring grenzt. Den hat der Gemeinderat mit einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan jetzt weiter auf den Weg gebracht. Auch dort wird sich einiges tun.
Die zwei markanten Gebäude, die vom Hindenburgring aus zu sehen sind, werden allerdings weiter erhalten bleiben.
Aber dazwischen wird sich etwas tun. Der Platz dafür ist schon entsprechend freigeräumt. „Es soll einen Mix aus Wohnen und Arbeiten geben“, erklärte Rolf Bertram von der BHM Planungsgesellschaft.

„Es handelt sich hier baurechtlich um ein sogenanntes urbanes Gebiet. Das bedeutet die Gebäude dienen dem Wohnen, der Unterbringung von Gewerbe sowie sozialen, kulturellen und anderen Einrichtungen, die die Wohnnutzung nicht wesentlich stören“, so Bertram weiter.
170 Wohnungen sollen dabei entstehen, Stellplätze werde es deutlich mehr als die geforderten 255 geben. „Sie vorhandenen Gebäude werden überwiegend zur Wohnnutzung herangezogen.“ Man sehe Geschäfte, Büros und ein Café mit Verkaufsfläche. Das Gebiet besitzt eine Größe von rund 1,6 Hektar.

Gleichzeitig soll die zwischen den Gebäuden liegende Freifläche des ehemaligen Exerzierplatzes als öffentlicher Raum attraktiv neugestaltet und mit dem zukünftig im Norden angrenzenden Bürgerpark verbunden werden.
Und wie genau soll die kulturelle Nutzung im Gebiet aussehen? „Gibt es da schon Vorstellungen?“, erkundigte sich Grünen-Fraktionschef Michael Blaurock. „Wir haben da noch keine konkreten Angebote. Die Zielsetzung ist es, das hier zu etablieren“, erklärte Bertram. Dabei sei man auch auf Tipps und Hinweise aus der Stadt angewiesen: „Urbane Gebiete wollen auch solche Angebote.“


GUB-Stadträtin Alexandra Riedmeier fragte nach der zukünftigen verkehrlichen Situation: „Verkehrsregeln sind nicht Bestandteil des Bebauungsplanes. Wir haben uns da allerdings Gedanken gemacht, allein schon wegen der Nutzung durch Rettungskräfte wie Feuerwehr und Rotes Kreuz“, so Bertram.
Eine Querung des Verkehrs durch das Gebiet werde es an dieser Stelle nicht geben: „Wir haben die klare Vorgabe, dass kein Verkehr so von der Villinger in die Friedhofstraße fließt – und umgekehrt“, sagte Stadtbaumeister Christian Unkel.

Vier Gebäude im Gebiet wurden an die Deutsche Bauwert AG verkauft. Deren Vorstand Uwe Birk erklärte im Februar, es solle in einem der Neubauten auch sozial-geförderte Wohnungen geben. Die Förderlandschaft sei dazu aktuell sehr in Bewegung.
Die Beheizung des Gebietes soll über Nahwärme erfolgen. Wie Thomas Kunz von der Deutschen Bauwert erläuterte, habe es auch schon erste Gespräche mit dem Landesdenkmalamt gegeben bezüglich der Anbringung von Photovoltaik-Modulen: „Die sind dafür offen und haben keine ablehnende Haltung“, so Kunz.