14 Seiten umfasst die Zukunft des Schellenberg-Sport-Clubs. Das Konzept trägt den einfachen Titel „Vereinsheim und Sportplatz im Haberfeld“. Doch es geht auch um viel Arbeit, viel Emotionen und letztendlich um viel Geld. Denn nach 46 Jahren wird der SSC seine Heimat auf dem Schellenberg, den der 1976 gegründete Verein auch im Namen trägt, verlassen und hinab ins Haberfeld ziehen. „Es gibt ein bisschen etwas zu tun“, sagt der Vorsitzende Kai Sauser.

Oben auf dem Schellenberg ist für den SSC einfach zu wenig Platz. Der SSC hat enorm an Mitgliedern, Spielern und Mannschaften gewonnen und ist mit 250 Spielern in 21 Mannschaften, davon drei Juniorinnen, im Jugendfußball der größte Fußballverein im Bezirk Schwarzwald. „Wir haben gute Trainer und die bekommen alles, was sie brauchen. Deswegen haben wir auch einen guten Ruf“, erklärt Sauser das SSC-Wachstum.

Seit dieser Saison gibt es auch eine Frauen-Mannschaft

Zusätzlich zum Jugendbereich sind drei Herren-Mannschaften aktiv im Spielbetrieb und seit dieser Saison auch eine Frauen-Mannschaft. Insgesamt hat der SSC 460 Mitglieder. Aufgrund der Anzahl der Jugendspieler ist dieser Schritt notwendig, um ein zeitgemäßes nachhaltiges Training und einen reibungslosen Spielbetrieb sowie ein funktionierendes Vereinsleben zu gewährleisten.

2022 will der SSC ein kleines Vereinsheim im Haberfeld bauen

Nachdem es schon einige Wendungen gab, steht nun ein Zeitplan, eine Finanzierung und sogar schon die Planung für ein neues Vereinsheim am Kunstrasenplatz. Küche, Gäste- und Schulungsraum sollen dort entstehen. Dort wo die Zuschauer aktuell noch auf einem Wall stehen, sollen sie die Spiele dann von der Terrasse des Vereinsheims verfolgen können. Im alten Stadiongebäude sollen lediglich die Umkleiden und die Duschen genutzt werden. In einem zweiten Schritt möchte der Verein aus dem Hartplatz dann noch einen Rasenplatz machen.

Doch auch wenn der Verein für das Projekt viel Geld selbst aufbringt, hat es doch eine gewisse finanzielle Dimension, die Unterstützung bedarf. Von den 663.000 Euro für das neue Vereinsheim sollen 10.000 Euro durch die BSB-Förderung, 40.000 Euro durch Eigenkapital, 50.000 Euro durch Darlehen, 35.000 Euro durch Spenden und noch einmal 50.000 Euro durch Eigenleistungen aufgebracht werden.

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„So ein Projekt kann der SSC nicht ohne Beteiligung der Stadt stemmen“, sagt Oberbürgermeister Erik Pauly. Man müsse auch sehen, dass der Verein auf dem Schellenberg nicht einfach nur ein Gelände aufgibt, sondern auch ein Vereinsheim. Doch es stellt sich die Frage, in welcher Höhe die Stadt das SSC-Projekt fördern soll. Nach Statuten der Vereinsförderung wären es 92.700 Euro.

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Doch schon bei anderen Vereinsprojekten hat die Stadt einen höheren Zuschuss gewährt – beispielsweise bei der Umsiedlung der Hundefreunde, die aufgrund der Umgestaltung des Donauzusammenflusses ein neues Vereinsheim bauen mussten, oder in Wolterdingen, wo die Fußballer und die Tennisspieler dem Hochwasserrückhaltebecken weichen mussten.

Städtebaulich bringt das Projekt große Chancen mit sich

„Wir können nicht willkürlich nach oben abweichen. Das würde in der Vereinswelt für Erstaunen sorgen“, erklärt Pauly. Allerdings müsse das Projekt auch aus städtebaulicher Sicht betrachtet werden. Die Anlagen im Haberfeld müssten nach dem Niedergang des FV Donaueschingen wieder belebt werden und oben auf dem Schellenberg könnte man das SSC-Gelände dann für eine Wohnbebauung nutzen.

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Doch vorher muss die Stadt dem SSC auch noch das alte Vereinsheim abkaufen. Denn es gibt einen Vertrag, der besagt: Das Grundstück gehört der Stadt, doch das Vereinsheim dem SSC. Wenn die Fußballer das Gelände aufgeben, muss die Stadt das Vereinsheim und sonstige Anlagen kaufen. „Und aus Sicht des SSC wurde dargestellt: Wenn der Verein den Schritt macht und ins Haberfeld zieht, wird auch der Vertrag beendet“, erklärt Pauly.

Insgesamt wird die Stadt den SSC beim Bau des Vereinsheimes nun mit 478.169 Euro unterstützen. In der Summe enthalten ist allerdings auch die reguläre Vereinsförderung sowie die Summe für den Kauf des alten Vereinsheims auf dem Haberfeld. Die Entscheidung ist allerdings nicht einstimmig gefallen. Roland und Jürgen Erndle hätten den Verein gerne mit 500.000 Euro gefördert, weil andere Vereine ebenfalls diese Summe für ihren Umzug erhalten hätten und das nur im Sinne der Gleichbehandlung gewesen wäre.

Noch offen ist dann die Förderung des Rasenplatzes. Denn 2024 will der SSC den alten Hartplatz umbauen. „Wir brauchen einen zweiten Platz als Ersatz für unseren Platz auf dem Schellenberg“, erklärt Kai Sauser. Schon jetzt wären beide Plätze voll belegt.

Anton-Mall-Stadion hat kein Flutlicht

Wäre der Rasenplatz im Anton-Mall-Stadion eine Alternative, wie aus den Reihen der Stadträte gefordert wurde? Das Problem bei diesem Rasenplatz ist, dass er kein Flutlicht besitzt und somit nicht genutzt werden kann, wenn es im Herbst und Winter früh dunkel wird. Hinzu komme auch, dass es bereits jetzt viele Nutzer gebe wie der Leichtathletikverein, die Bundeswehr oder auch das Training für das Sportabzeichen.

Der Nachwuchs hat beim Turnierwochenende seinen Spaß. „Wir haben gute Trainer und die bekommen alles, was sie brauchen. Deswegen ...
Der Nachwuchs hat beim Turnierwochenende seinen Spaß. „Wir haben gute Trainer und die bekommen alles, was sie brauchen. Deswegen haben wir auch einen guten Ruf“, sagt der Vorsitzende Kai Sauser. | Bild: SSC Donaueschingen