Das Fest der Pferde auf den Immenhöfen wird es diesmal in der gewohnten Form nicht geben. Dennoch satteln ab Mittwoch, 29. Juli, auf dem Reitzentrum Frese die Spring- und Dressurreiter. Die Lockerungen der Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie machen dies möglich.
Eines können sich die Pferdesportfans jedoch heute schon abschminken:, den Besuch der Spring- und Dressurwettbewerbe. Es wird ohne Besucher geplant, denn Reiter, Betreuer, Helfer und Sponsoren werden sich schon auf die maximal erlaubte Teilnehmerzahl addieren.
Das Personal am Einlass muss deshalb bei Überschreiten der maximalen Personenanzahl auf dem Turniergelände Besucher abweisen. Schade für die Veranstaltung, aber dennoch löblich für die Familie Frese, trotz der aktuellen Umstände eine Reitsportveranstaltung auf die Beine zu stellen.
Und noch ein Aspekt tritt in den Vordergrund: die Nachhaltigkeit bei Reitsportveranstaltungen. Dabei unterstützen die Bad Dürrheimer Mineralbrunnen das Turnier. Seit über 20 Jahren sind sie mit von der Partie und Geschäftsführer Ulrich Lössl betont: „Es ist ein Glücksfall, dass etwas stattfindet. Es sind viele Veranstaltungen ausgefallen und die Emotionen und Gespräche fehlen einfach.“ Auch diesmal wird das Hindernis der Dürrheimer Mineralbrunnen im Parcours stehen. Bei jedem Überwinden werden zehn Quadratmeter Blühwiese gespendet.
Steigerung der Nachhaltigkeit ist das große Ziel
Auch die Freses wollen zukünftig ihre Reitsportveranstaltung nachhaltiger gestalten. Den Auftakt machte man schon vor einigen Jahren, als man den Sandplatz mit einem speziellen System modernisierte. Der Platz versorgt sich durch ein ausgeklügeltes System alleine mit Wasser, dieses wird aus Regen gewonnen, welches in Tanks und zwei Seen aufgefangen wird. Mussten früher 200.000 Liter während des Turniers mit dem Wasserfass auf den Platz gekarrt werden, versorgt sich der Parcours nun praktisch allein. Auch die Bewässerung der Blumen und das Abspritzen der Pferde erfolgt mit Regenwasser.
Auf dem Hallendach ist eine Photovoltaikanlage installiert, und seit neuestem werden die Pferde nicht mehr auf Sägemehl eingestellt, sondern auf Stroh, welches von regionalen Bauern kommt. „Das ausgemistete Stroh aus den Boxen kommt in die Biogasanlage, und nach dem Gärvorgang kommen die Reste als Dünger auf die Felder, sodass wir komplett auf synthetischen Dünger verzichten können“, so Tim Frese.

Ebenfalls ausgetauscht wurde die Flutlichtanlage auf den Außenplätzen, hier sind nun stromsparende LED-Strahler im Einsatz. Was man in den kommenden Jahren zudem angehen möchte, sind die immensen Müllberge bei solch einer Veranstaltung. „Wenn ich nach dem Turnier am Montagmorgen über das Turniergelände gehe, bin ich schockiert über die immensen Müllmengen von Einweggeschirr, Verpackungen et cetera“, so Christian Frese. „Daran werden wir arbeiten, auch wenn es kein einfaches Unterfangen wird.“
Partner halten den Freses die Treue
Erfreulich für die fünftägige Veranstaltung ab Mittwoch, 29. Juli, ist auch der Umstand, dass einige weitere Partner der Reitsportveranstaltung trotz der aktuellen Situation die Treue hielten. Somit hoffen die Turniermacher, in diesem Jahr nicht in die roten Zahlen zu rutschen und den Reitern Topbedingungen bieten zu können.