Die ED Netze will wachsen. Und an ihrem ursprünglichen Platz, gegenüber des Altenheims St. Michael in der Prinz-Fritzi-Allee, ist es zu eng geworden. Also hat sich das Unternehmen nach Möglichkeiten umgesehen, sich zu vergrößern.
Dieses Vorhaben ist mittlerweile schon so weit gediehen, dass im Donaueschinger Gewerbegebiet Breitelen am Freitag Richtfest für die neu entstehenden Gebäude des Energie-Dienstleisters gefeiert werden konnte.
Dort entsteht auf 15.000 Quadratmetern Platz für 90 Mitarbeitende. Alle Organisationseinheiten des bestehenden Standortes der Prinz-Fritzi-Allee werden dort ein neues Zuhause finden. „Unsere Gruppe ist schon lange in Donaueschingen vertreten. In der Prinz-Fritzi-Allee können wir nicht wachsen. Jetzt schaffen wir hier neuen Platz“, erklärte Boris Philippeit, kaufmännischer Geschäftsführer der ED Netze GmbH.

Das Projekt schaffe auch an anderer Stelle in Donaueschingen positive Effekte: „Mit unserem Umzug schaffen wir Platz für das Altenheim St. Michael. Das ist also eine Win-win-Situation“, so Philippeit weiter. Zudem habe man am neuen Standort weitere Möglichkeiten für die Zukunft offen.
Energie ist hier wichtig
Und schließlich sei es auch nur hier möglich, eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu ermöglichen. Man sei energietechnisch super aufgestellt. Der Neubau entspreche dem Kfw-40-Standard und unterschreite damit den gesetzlich vorgeschriebenen maximalen Energiebedarf um 60 Prozent. Ziel sei auch die Vollelektrifizierung aller Autos und Transporter am Standort.

Was derzeit entsteht wird einerseits Büroräume bieten: „Und zwar für verschiedene Bereiche: ED Netze GmbH, Vertrieb, aber auch die Wärme- und Energielösungen. Hier wollen wir weiter wachsen, entsprechend wird das ausgebaut.“ Hinzu komme in einem zweiten großen Komplex ein Logistikzentrum samt Lager und Ausbildungswerkstatt.
Der Standort in der Stadt habe eine lange Tradition: „Von hier aus können wir weiter viele andere Kommunen in der Region versorgen“, sagte Philippeit. Diese Tradition wolle man fortsetzen.
In Punkto Zeitplan und Kosten sehe es zudem „hervorragend aus“. Eine Sache, die bei Projekten dieser Größe nicht selbstverständlich sei – besonders zu den aktuellen Zeiten. „Wenn es so weitergeht, dann dürfte ein Einzug im Frühjahr 2023 gelingen“, so Philippeit. Die Kosten seien mit 18.4 Millionen Euro auch im Lot. „Sie sind so, wie ursprünglich von uns kalkuliert.“ Material sei früh auf Vorrat gekauft worden, wovon jetzt profitiert werde.
Die Beziehung zwischen ED Netze und der Stadt sei sehr gut, betonte Oberbürgermeister Erik Pauly. Es sei eine Weichenstellung für ED, den Standort hier so entscheidend auszurichten. Einzigartig sei auch, dass die Umwelt so in den Fokus gestellt werde. „Es ist eine tolle Firma, die wir in der Stadt halten können“, so Pauly weiter. Der Neubau sei Teil einer Zeitenwende, biete er doch auch dem Altenheim in der Stadt die Möglichkeit, sich baulich zu entfalten.

‚Es ist beeindruckend, was hier in kurzer Zeit passierte‘, so Pauly. Der Spatenstich für das Projekt erfolgte etwa vor einem Jahr. ‚Ich hätte nicht gedacht, dass wir jetzt schon hier stehen können.‘ Es sei gut, dass mit dem Bau damals schon gestartet wurde, „sonst bewegte man sich preislich heute in ganz anderen Gefilden“, sagte der OB.
Völlig veränderte Situation
Als Architekturbüro sei man stolz, bei solch einem Projekt mit dabei sein zu können, sagte Günter Limberger vom gleichnamigen Architekturbüro. Vor einem Jahr habe man unter gänzlich anderen Voraussetzungen gestartet: „Die Situation hat sich total verändert.“
Gute Architektur müsse energieeffizient sein. „Es war daher klare Sache, dass wir etwas wollten, dass noch in Jahren als Vorzeigeprojekt begriffen wird“, so Limberger. Das Konzept mit der Nahwärme vom Weiherhof sei etwas, „mit dem man auch in Zukunft leben kann“. Dann nämlich, wenn die fossilen Brennstoffe zur Neige gegangen seien.