Für Schwimmbadfreunde in Donaueschingen, ja der ganzen Region, wird es zumindest in einer Hinsicht ein trauriges Jahr. 2022 fällt die Badesaison für das Donaueschinger Parkschwimmbad ins Wasser. Nicht etwa wegen Corona oder düsterer Wetterprognosen für den Sommer. Nein, das Bad wird auf Vordermann gebracht und in technischer Hinsicht in die Zukunft geholt.
Es geht los
Dazu gab es nun den offiziellen Baustart vor Ort, auch wenn mit den Arbeiten tatsächlich schon begonnen wurde. Viele Interessierte aus Gesellschaft und Politik waren dabei, als Oberbürgermeister Erik Pauly mit der Spitzhacke einige Pflastersteine aus dem Bodenbelag des Schwimmbads holte. Wer sich auf den Weg in Richtung Parkschwimmbad macht, der entdeckt schon weniger Meter nach dem Kreisel in den Brigachweg, dass sich hier etwas tut.

In die Zukunft
Baumaschinen und -materialien befinden sich schon im Schwimmbadbereich, Erde ist bereits für einen neuen Außenbereich aufgerissen. „Es ist der Aufbruch in eine neue Schwimmbad-Ära“, erklärte OB Pauly beim Festakt. Das Donaueschinger Bad sei eines der schönsten der Region und solle jetzt „in die Zukunft geführt werden“.

Blick zurück
Nach dem Einweihungsfest 1956 habe die letzte Generalsanierung 1988 stattgefunden, blickte Pauly zurück. Schließlich habe es 1994 eine Modernisierung gegeben – unter anderem mit neuem Kassensystem. „Seit 2012 wurde schließlich über eine Sanierung diskutiert. 2016 wurden die ersten Schritte dafür unternommen, Gebäude wurden saniert, die Umkleiden neu gemacht. Ans Becken hat man sich immer noch nicht gewagt“, so der Oberbürgermeister.

Wenn man das Becken angehe, dann als große Lösung. Und die werde jetzt umgesetzt: „Die Schwimmbereiche werden alle mit Edelstahl ausgekleidet. Das ist zwar teuer, aber langlebig und nachhaltig“, sagte Pauly.

Eine neue Rutsche
Der beliebte Rutschbereich im Nichtschwimmerbereich bleibe erhalten und werde saniert: „Direkt daneben kommt dann noch eine Breitwellenrutsche dazu.“ Der Kinderbereich wird komplett neu gestaltet. Es soll Rutschflächen geben, ebenso wie verschiedene Spielmöglichkeiten für Kinder, wie etwa Spritztiere: „Es entsteht ein neuer Wasserspielbereich.“ Hinsichtlich der Gestaltung wolle man sich am neuen Donauzusammenfluss orientieren, damit der sich auch im Bad wiederfinde.
Der Liege- und Außenbereich des Bades werde ebenfalls neu gestaltet. So soll es neue Liegedecks geben, neben dem Volleyballfeld die Möglichkeit für Tischtennis, Tischkicker oder ein Schachspiel.
Technik wird saniert
Und schließlich geht es auch noch an das verborgene Herz der Anlage, die für Besucher nicht offensichtlich ist – für das Bad aber von enormer Wichtigkeit: „Bei der Technik wird alles neu saniert, sodass es zukünftig ökologisch und ökonomisch funktioniert“, so Pauly. Viel werde getan, so gebe es etwa neue Pumpenmotoren, auf die Dächer kommen Solarthermie-Anlagen, um das Wasser zu beheizen. Und schließlich gibt es einen barrierefreien Ausbau mitsamt Blindenleitsystem.
„Eine tolle Maßnahme, die die Lebensqualität in Donaueschingen steigern wird“, sagte Pauly. Aber natürlich gibt es das alles nicht umsonst: „Wir haben als Preis etwa 6,3 Millionen Euro vorgesehen. In der heutigen Zeit sind Steigerungen jedoch leider erwartbar. Wir hoffen, dass wir dennoch gut durchkommen.“
Ordentliche Förderung
Zumindest die Vorzeichen stehen gut. So freut sich die Stadt nicht nur über eine kräftige Förderung, sondern über zwei. Eine aus dem Landes-, eine aus dem Bundesfördertopf: „Die Förderung ist uns hier eine riesige Hilfe. Zusammen ergeben sich 3,4 Millionen Euro an Zuschuss für das Bad. Das ist fast der halbe Wert.“

Der Gemeinderat habe es sich ob der vielen anstehenden Aufgaben nicht leicht gemacht mit dieser Entscheidung. Es habe ein großes Ringen gegeben. „Aber wir richten das Bad jetzt für die nächsten 30, 40 oder gar 50 Jahre. Das ist auch ein Zeichen für die Zukunft, denkt man etwa an die DLRG und den wichtigen Schwimmunterricht“, so Pauly.