Das Unheil kündigte sich mit Vorlauf an. „Vor vier Wochen standen unsere 140 Quadratmeter Keller so 30 bis 40 Zentimeter unter Wasser“, erzählt Roman Müller-Schmidt, Betreiber des Café Hengstler am Hanselbrunnenplatz.

Er schüttelt den Kopf. „Wir konnten auf den Treppenstufen zum Keller genau beobachten, wie das Wasser langsam aber sicher hineingeflossen ist – wie ein kleiner Wasserfall.“ Ein Schockmoment. Sofort wurde das Wasser abgestellt, eine Notversorgung installiert und der Keller aufwendig trockengelegt.

Fasnet konnte man noch mitnehmen

Trotz der Probleme lief der Betrieb zunächst weiter, schließlich stand das Fastnachtsgeschäft vor der Tür. „Wenigstens konnten wir das noch mitnehmen“, sagt er. Der Plan war klar: Direkt nach Rosenmontag sollte die defekte Wasserleitung in der Spülküche repariert werden.

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Zwei Tage hatten sie dafür eingeplant. Doch kaum hatten die Handwerker angefangen, stand schnell fest: Das wird nichts mit zwei Tagen. „Die Leitungen waren komplett unter dem Estrich verbaut“, berichtet Müller-Schmidt weiter. „Da mussten die Handwerker erst mal mit schwerem Gerät ran – ein richtiger Kraftakt!“

Nun eine riesige Baustelle

So wurde aus der vermeintlich schnellen Reparatur eine Baustelle, die sich mittlerweile fast schon in die dritte Woche zieht. „Wenn alles gut läuft, können wir Mitte bis Ende der ersten Aprilwoche wieder aufmachen“, sagt er, sichtlich frustriert.

In mühseliger Kleinarbeit werden die im Estrich liegenden Wasserleitungen freigelegt, um den Grund für den Wasserrohrbruch beseitigen zu ...
In mühseliger Kleinarbeit werden die im Estrich liegenden Wasserleitungen freigelegt, um den Grund für den Wasserrohrbruch beseitigen zu können. Eine staubige Angelegenheit. | Bild: Roger Müller

Besonders bitter sei der Anblick der leeren Terrasse auf dem Hanselbrunnenplatz. „Die neuen Außentische wurden gerade erst geliefert – und jetzt können wir sie nicht mal aufstellen, weil da auch der Container für den Bauschutt steht.“ Auch drinnen sieht es nicht besser aus.

Das Café selbst liegt im Dornröschenschlaf, die Theke und das gesamte Equipment sind unter Plastikfolien versteckt, doch trotzdem hat sich eine feine Staubschicht über alles gelegt. „Zwei Tage werden wir nach den Bauarbeiten sicher nur mit Putzen beschäftigt sein“, meint Müller-Schmidt.

Vorfreude auf Wiedereröffnung

Und als wäre das alles nicht schon ärgerlich genug, passiert fast täglich das Gleiche: Die Tür geht auf, ein neugieriger Besucher schaut herein. „Ist geöffnet?“ – „Leider nicht“, muss Müller-Schmidt dann erklären. Trotz des Schildes an der Tür ignorieren viele die Hinweise oder lesen sie erst gar nicht.

„Schlimmer noch: Es gibt schon Gerüchte, wir hätten dauerhaft geschlossen“, sagt er kopfschüttelnd. „Dabei mussten wir den Betrieb völlig unerwartet einstellen. Und das tut uns wahnsinnig leid.“

Aber eines steht fest, bald wird wieder geöffnet – und das mit umso größerer Freude. „Wir freuen uns riesig darauf, unsere Gäste wieder begrüßen zu können“, sagt Müller-Schmidt. „So wie in den letzten 25 Jahren auch“