Zum großen Bedauern der Bewohner der Siedlung gingen im ehemaligen Frischemarkt Rahn im August 2021 die Lichter aus. Damals noch unter der Bezeichnung „Roman‘s Landmarkt“ musste Roman Rebholz das Geschäft schließlich aufgeben.
Die Corona-Krise, die Kosten des Marktes – all das frisst zu viel Geld auf. Rebholz muss die Reißleine ziehen. Seitdem sind die Türen des Marktes geschlossen und eine Einkaufsmöglichkeit in der Siedlung fehlt seither.
Allerdings sollen sie sich noch dieses Jahr wieder öffnen. Der Traditionsmarkt hat also wieder eine Zukunft, nachdem diese kurz nach dem Abschied des letzten Pächters unklar war.

Neuer Eigentümer ist Ilyas Kiskanc. Er ist in Donaueschingen kein Unbekannter, betrieb früher die Pizzeria Tuana, heute Il Baffo, in der Käferstraße.
Noch viel zu tun im neuen Markt für die Siedlung
Bevor er den ehemaligen Frischemarkt Rahn wieder öffnet, gibt es jedoch einiges zu tun. Auch fragen sich Passanten, wieso der Markt überhaupt so lange geschlossen bleibt. Kiskanc renoviert und hat vor rund zwei Wochen die Genehmigung dafür erhalten.
Eigentlich – so sein Plan – habe er damit schon früher loslegen wollen, habe aber im Frühjahr 2022 erfahren, dass es für die aktuelle Form der Räume nie eine Baugenehmigung gegeben habe: „Ich habe dann versucht, über den Bestandschutz eine Genehmigung zu bekommen, das ging nicht“, sagt Kiskanc.
Die Folge: Ein Architekt muss ran und auch ein staatlicher Prüfstatiker muss sich die Räume anschauen. Alles dauert eben etwas länger: „Von Kleinigkeiten abgesehen stand das alles quasi still. Erst jetzt können wir mit der Renovierung richtig loslegen.“
Und wann kann es im Laden weitergehen?
„Es wird im Prinzip kernsaniert, von der Elektrik über den Boden. Der alte PVC kommt raus“, erklärt der neue Besitzer. Ein paar Monate werde das dauern. „Mein Wunsch ist es, bereits in den Sommerferien zu starten. Realistisch wird es aber eher vor Weihnachten.“
Kiskanc werde von vielen auf das Geschäft angesprochen. Man freut sich darauf, dass an dieser Stelle bald wieder solch ein Laden öffnet. Kiskanc ist derzeit täglich auf der Baustelle und sieht nach dem Rechten, packt mit an. „Das geht bis hin zum neuen Stromanschluss. Über den jetzigen reicht uns die Energie nicht.“
Wie sehr man sich freut zeigt auch das Beispiel einer 90-jährigen Stammkundin: „Sie spielt Lotto – und der nächste Anlaufpunkt ist weiter weg“, beschreibt Kiskanc.
Wie wird der neue Laden aussehen?
Klar ist also bereits, das es eine Lotto-Stelle geben wird, auch eine Poststelle soll es geben. Sie werden allerdings beide separat weitervermietet: „Ich habe die Stellfläche, das übernehmen dann aber Mieter.“
Davon abgesehen soll das Geschäft ähnlich wie zuvor werden, „nur ein bisschen andere Aufteilung.“ Es soll eine Bäckerei mit Café geben, im linken Bereich eine Art Kiosk mit Lotto, Paketdienst, eventuell mit Post. „Im Hauptgeschäft soll es dann frische Produkte für den Tagesbedarf geben. Das sollen regionale Produkte sein“, erklärt Kiskanc. „Im Rest finden sich dann noch Süßigkeiten und Getränke.“
Und auch die benachbarten Geschäfte sind froh, dass sich der ehemalige Frischemarkt wieder mit Leben füllt: „Es ist toll, dass hier wieder so etwas entsteht“, sagt Judith Eisenhauer von der Metzgerei Lehmann.