Die Zahlen sind auch nicht die Antwort auf alle Fragen: Lange haben die Stadträte eine Zählung im Stadtbus gefordert, nun liegen die Zahlen vor. Aber was damit tun? Nach insgesamt mehr als fünf Stunden Diskussionen rund um den Donaubus gibt es eigentlich keine wirkliche Entscheidung. Zwar sollten die Zahlen zur Weiterentwicklung des Busses genutzt werden, doch eine richtungsweisende Entscheidung gibt es noch keine.
Was aber feststeht: Der Vertrag mit der Verkehrsgesellschaft Bregtal (VGB), der zum Ende des Jahres ausläuft, soll verlängert werden. Die Verhandlungen laufen bereits. Beiden Seiten – der VGB und der Stadtverwaltung – ist daran gelegen, den Vertrag zu verlängern und zwar zu den bereits bestehenden Bedingungen. Zwar gibt es aktuell noch keine Abrechnung der vergangenen Jahre. „Wir hätten diese gerne für die Vertragsverhandlungen gehabt“, sagt Hauptamtsleiter Mike Biehler. Doch eine Verlängerung bis 2027 soll angestrebt werden. Doch dem einen oder anderen Stadtrat wäre es durchaus lieber, wenn man sich nicht ganz so langfristig festlegen, und erst einmal die offenen Fragen klären würde.
Wie können die Fahrgastzahlen gesteigert werden?
So war beispielsweise ein Punkt der ersten Sondierungsgespräche die direkte Anbindung des Donaucenters. Wie das umgesetzt werden kann, ist noch offen. Genau so wie die Punkte, wo noch Optimierungsbedarf vorhanden ist und wo der Stadtbus weiterentwickelt werden kann, wie beispielsweise durch eine Änderung der Linienführung oder eine zusätzliche Linie. Auch die Frage, wie die Fahrgastzahlen gesteigert werden können, ist bislang zwar oft diskutiert worden, aber weder in irgendeiner Form beantwortet noch in eine Richtung gelenkt worden.
325.000 Fahrten hatte der Stadtbus-Planer Willi Hüsler für das zweite Betriebsjahr prognostiziert. Was er damit genau gemeint hat, ist nicht ganz klar, aber mittlerweile gab es entsprechende Gespräche und Hüsler hat erklärt, dass er damit von einem Fahrgast ausgegangen war, egal wie viele Linien dieser nutzt. Daher würden am ehsten die 249.690 Unternehmensbeförderungsfälle passen, die Manfred Ritschel aus den Fahrgastzählungen mit Hilfe von statistischen Berechnungen herausbekommen hat. „Damit haben wir die prognostizierten Zahlen zu 77 Prozent erreicht“, sagt OB Erik Pauly. Dass ausgerechnet während der Musiktage die Zählung stattgefunden hat, spielt laut Ritschel keine Rolle: „Wir können Entwarnung geben, wir haben eine Woche später noch einmal die Daten erhoben und es ist offensichtlich zu keinen Verzerrungen gekommen.“
Doch wie bekommt man nun mehr Fahrgäste in den Bus? Laut Ritschel könne man hier die Push-Pull-Strategie anwenden. Damit meint er auf der einen Seite angebotsorientierten Verbesserungen und auf der anderen Seite Einschränkungen. So könne man den Individualverkehr beispielsweise mit Parkgebühren oder eine Fußgängerzone hemmen. „Es ist natürlich immer eine Frage, was man auch politisch durchsetzen kann“. Allerdings: Mehr als eine zehnprozentige Steigerung der Fahrgastzahlen könne man nicht erwarten,. „Mehr habe ich bisher noch nicht erlebt“, sagt Ritschel.