Der unangenehme Geruch des Leitungswassers hängt indirekt mit dem Wetter der vergangenen Tage zusammen. Ein direkter Bezug besteht allerdings mit einer verstärkten Chlorierung des Trinkwassers. Aufgrund der starken Niederschläge habe das Wasserwerk der Stadt Donaueschingen Anfang Juni die übliche Schutzchlorung des Trinkwassers etwas erhöht, erklärte auf Anfrage Stadtsprecherin Beatrix Grüninger.

Eine reine Vorsichtsmaßnahme

Sie verwies darauf, dass es sich bei der leichten Erhöhung der Chlorung, die weiterhin deutlich unterhalb des zulässigen Grenzwerts gemäß der Trinkwasserverordnung liege, um eine reine Vorsichtsmaßnahme handle.

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Das Trinkwasser, so betonte es Grüninger, sei nach wie vor hygienisch einwandfrei und halte alle strengen gesetzlichen Anforderungen ein. Es könne weiterhin problemlos für alle Anwendungen und den menschlichen Genuss verwendet werden.

Eine Chlorung des Trinkwassers ist im Übrigen nicht selten. Eine entsprechende Situation in der Vergangenheit waren im Herbst 2023 ansteigende Flusspegel.

Warum riecht es dann nicht nach Chlor?

Die geringen Chlormengen im Leitungsnetz seien in der Regel als Chlorgeruch, wie man ihn aus Schwimmbädern kennt, wahrnehmbar. Wenn das Chlor im Leitungsnetz reagiert, könnten aber auch Verbindungen entstehen, die den beschriebenen muffigen Geruch mit sich bringen. Sie seien jedoch harmlos.

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Häufig sei das beispielsweise der Fall, wenn Ablagerungen oder Biofilme in Leitungen mit dem Chlor reagieren. Durch die leichte Erhöhung der Trinkwasserchlorung erreiche das Chlor ein höheres Reaktionspotential im Leitungsnetz.

Das sei aktuell der Fall gewesen. Denn die Chlorung sei am Dienstag, 11. Juni, bereits wieder auf das Normalmaß reduziert worden. Das Wasserwerk nehme aktuell auch Netzspülungen vor, um frisches Wasser ins Netz zu bekommen und die Chlorkonzentration im Netz zu reduzieren.

Schellenberg besonders betroffen

Dabei sind die Wohngebiete unterschiedlich stark von der Geruchsbeeinträchtigung betroffen. Wohngebiete, die beispielsweise in der Nähe des jeweiligen Hochbehälters liegen, seien hier aufgrund der Netzstruktur besonders mit dem Problem konfrontiert. Betroffen sei zwar das gesamte Versorgungsgebiet, vor allem aber die Versorgungszonen Buchberg neu und Schellenberg.

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Eine Rolle spielen auch die Hausanschlüsse beziehungsweise Hausinstallationen. Bei älteren, groß dimensionierten oder besonders langen Hausanschlussleitungen gäbe es häufig mehr Ablagerungen, mit denen das Chlor reagieren kann. Gleiches gilt für Hausinstallationen und vor allem auch Vorfilter. Wenn diese schon länger nicht mehr gewechselt oder rückgespült wurden, gäbe es auch hier viele Ablagerungen, die mit dem Chlor reagieren.