Nicht nur in seinem Heimatort Mundelfingen ist die Trauer um Adolf Baumann groß. Der Alt-Ortsvorsteher, langjährige Gemeinderat in Hüfingen und Kreisrat im Schwarzwald-Baar-Kreis starb am Montagabend, 10. Juni, überraschend zu Hause im Alter von 77 Jahren. Er hinterlässt seine Ehefrau, zwei erwachsene Kinder mit ihren Familien und fünf Enkelkindern.

Am Tag nach der Kommunalwahl gestorben

Der Abschied von dieser Welt ereilte ihn einen Tag nach der Kommunalwahl, bei der er nicht mehr für den Kreistag antrat. Seinen Sitz im Gemeinderat in der damaligen Fraktion FW/FDP und UWV hatte er schon im Frühjahr 2022 abgegeben.

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Er wollte einem jüngeren Nachrücker Platz machen, um diesem bei der jetzigen Kommunalwahl bessere Startchancen zu ermöglichen. Für ihn rückte Markus Sulzmann ins Gremium nach.

Adolf Baumann (links) übergibt sein Gemeinderatsmandat an Markus Sulzmann.
Adolf Baumann (links) übergibt sein Gemeinderatsmandat an Markus Sulzmann. | Bild: Rainer Bombardi

Adolf Baumann wuchs mit drei Geschwistern in Mundelfingen auf. Er kannte die Welt der Dörfer und den ländlichen Raum seit er auf der Welt war. Die Schule hatte er in Mundelfingen absolviert. Dort wurden 70 bis 80 Schüler von zwei Lehrern in zwei Klassen unterrichtet. Danach arbeitete er in der Landwirtschaft seiner Eltern Adolf und Maria Baumann mit.

Familie an der Badischen Revolution beteiligt

Zeitlebens beschäftigte er sich mit Politik. Er stammte aus einem liberalen Elternhaus. „Wir waren immer liberal, Mitglieder unserer Familie haben sich schon an der Badischen Revolution 1848 beteiligt“, berichtete er 2022 vor seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat stolz.

Adolf Baumann pflegte das Engagement der politischen Familientradition fort. Seit 1975 engagierte er sich in der Kommunalpolitik, zunächst im Ortschaftsrat, dann im Hüfinger Gemeinderat und im Kreistag. Dabei hatte er stets das Gemeinwohl im Blick, wichtig war ihm das Miteinander. Durch diese Haltung erwarb er sich überparteilich Respekt und Anerkennung.

Wichtig war ihm die kommunale Daseinsfürsorge. Als Vorteil nach der Eingemeindung 1975 sah er, dass Hüfingen schon ein flächendeckendes Wassernetz hatte, das ständig optimiert wurde. Wegweisend war für ihn rückblickend das Votum des Mundelfinger Gemeinderats Anfang der 1970er Jahre für den Anschluss an das Hüfinger Abwassernetz. Das gemeinsame Netz ging 1982 mittels eines Pumpwerks in Betrieb.

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Bedeutsam in der Hüfinger Kommunalpolitik waren für ihn der Bau der Festhalle, der Rathausbau und die mehrfache Erweiterung und Modernisierung der Lucian-Reich-Schule. Dazu kamen die ganzen Kindergärten, Bürger- und Festhallen in den Stadtteilen. Neben seiner beruflichen und politischen Tätigkeit engagierte er sich auch in mehreren Vereinen.

Bei seinen Mitmenschen löste die Nachricht vom überraschenden Tod Adolf Baumanns Betroffenheit aus. Mundelfingens Ortsvorsteher Michael Jerg, Nachfolger von Adolf Baumann, zeigt sich bestürzt.

Niko Reith kann es kaum fassen

Auch der FDP-Kreisrat und Landtagsabgeordnete Niko Reith kann es kaum fassen, dass sein Kollege nicht mehr da ist. „Mit Adolf Baumann verlieren wir Liberalen im Schwarzwald-Baar-Kreis nicht nur einen erfahrenen und in höchstem Maße kompetenten Kommunalpolitiker, sondern einen Freund und Wegbegleiter, der immer zur Stelle war, wenn man ihn brauchte. Es war mir persönlich eine Ehre, mit Adolf Baumann im Kreistag Seite an Seite zu arbeiten und die Funktion des Fraktionssprechers von ihm zu übernehmen. Adolf wird uns fehlen.“

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